Die Jugend zeigt auf: ITF-Turniersiege für Behrmann und Berenz
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In Kalenderwoche 6 ist es den österreichischen Topprofis diesmal zwar nicht besonders gut ergangen, dafür so einigen der heimischen Nachwuchstalente umso besser. Die rot-weiß-rote Jugend zeigte diesmal gleich an mehreren Schauplätzen kräftig auf. Für Thilo Behrmann kam beim ITF-J300-Turnier in Kairo der Doppeltitel und fast sogar das Double heraus, Bastian Berenz verbuchte unterdessen in Banja Luka seinen ITF-Premierencoup und Alexander Gschiel in Antalya eine Finalteilnahme. Bei den Damen konnte indes Sinja Kraus in Herrenschwanden für Lichtblicke sorgen. Hier gibt’s die Zusammenfassung der größten Erfolge aus der letzten Woche.
- ITF-W35-Turnier in Herrenschwanden (Schweiz): Während es für Julia Grabher (beim WTA-250-Turnier in Cluj-Napoca) und die ÖTV-Doppelgrößen Alexander Erler und Lucas Miedler (ATP 500 in Dallas) sowie auf der ATP-Challenger-Bühne für Joel Schwärzler (in Rosario), Lukas Neumayer und Filip Misolic (in Teneriffa) keinerlei Hauptbewerbserfolge zu vermelden gab, konnte sich Österreichs aktuelle Nummer eins bei den Damen gut in Szene setzen. Sinja Kraus (WTA 205) ließ im Kanton Bern ihre ersten zwei Gegnerinnen jeweils glatt in zwei Sätzen aussteigen, ehe im Viertelfinale gegen Joanna Garland aus Taiwan (WTA 261) mit 5:7, 2:6 das Aus stand. Im Doppelbewerb feierte die Wienerin mit der Georgierin Mariam Bolkvadze gar drei Matchsiege: zunächst in zwei Sätzen, dann im Match Tiebreak gegen die Zweitgesetzten und im Semifinale durch ein w.o. der Nummer vier der Setzliste. Erst im Endspiel mussten sich die beiden den drittgereihten Ekaterina Ovcharenko (Russland) und Emily Webley-Smith (Großbritannien) mit 6:7 (1), 6:2 und 9:11 beugen. Viel fehlte Kraus hierbei nicht zum zweiten internationalen Damen-Doppelpokal in ihrer Karriere: Im Match Tiebreak lag sie mit Bolkvadze schon 4:1, 5:3, 6:4 und 8:7 mit Minibreak vorne.
- ITF-J300-Turnier in Kairo (Ägypten): Gleich zwei Premieren gab’s für Thilo Behrmann in der ägyptischen Hauptstadt. Denn der 17-Jährige konnte seinen ersten Doppeltitel und seinen ersten Einzelfinaleinzug bei einem Event in dieser Kategorie bejubeln. Einzig der Doublegewinn sollte ihm verwehrt bleiben: Der fünftgereihte Wahlburgenländer (ITF 38) fuhr vier Matcherfolge ein, drei davon in drei Sätzen, ehe gegen den topgesetzten Polen Alan Wazny (ITF 21) mit 3:6, 3:6 Endstation war. An diesem revanchierte er sich dafür im anschließenden Doppelfinale: Mit dem Russen Ivan Iutkin zweitgereiht, setzte er sich mit einem 6:2, 1:6 und 10:5 im Match Tiebreak gegen die toppositionierten Zangar Nurlanuly (Kasachstan) und Wazny seine bisher mit Abstand größte Doppelkrone auf. Diese Erfolge bedeuteten für Behrmann ein neues Career High in der Jugendweltrangliste von Position 28 und eine gelungene Generalprobe für die dieswöchige ITF-J500-Großveranstaltung in Kairo. Leonie Rabl (ITF 148) erlebte indes am gleichen Ort diesmal keine Siegesmomente.
Hier einige Impressionen der Siegerehrungen des ITF-J300-Turniers in Kairo:
- ITF-J200-Turnier in Oberhaching (Deutschland): Für Anna Pircher lief es im Einzel nicht nach Wunsch, hier war in Runde eins gegen die Nummer fünf der Setzliste Schluss. Doch im Doppelbewerb demonstrierte die erst 14-Jährige ihr großes Können. Die Tirolerin (ITF 199) nahm mit der Russin Kseniia Ruchkina (ITF 241) die deutschen Lokalmatadorinnen Lea Boysen und Elisabeth Wahler mit 6:1, 6:1 und anschließend auch die topgesetzten Tschechinnen Amelie Justine Hejtmanek und Marie Slameníková mit 6:4, 7:5 raus – bei Letzterer revanchierte sie sich zugleich für die Einzelniederlage. In der Vorschlussrunde mussten sich Pircher/Ruchkina den späteren Gewinnerinnen Emily Victoria Eigelsbach (Deutschland) und Sarina Schnyder (Schweiz) hauchdünn mit 6:7 (3), 6:7 (7) geschlagen geben. Dennoch konnte Pircher im ITF-Jugendranking am Montag wieder 14 Positionen gutmachen und ihr Karrierehoch auf Platz 185 schrauben.
- ITF-J60-Turnier in Antalya (Türkei): Bereits seit Oktober 2023 wartet Alexander Gschiel auf seinen dritten ITF-Jugendpokal im Single. Doch auch wenn das seitdem dritte Finale ebenso verloren ging, war die abgelaufene Woche fürs rot-weiß-rote Nachwuchstalent eine hocherfreuliche. Der junge Burgenländer (ITF 342) stürmte in der Millionenstadt am Mittelmeer dank fünf Zweisatz-Erfolgen ohne Satzverlust ins Endspiel der Topgesetzten. Erst dort unterlag er dem auf eins eingestuften Lokalmatador Ramazan Kaan Oktay (ITF 235) mit 2:6, 5:7. In der Doppelkonkurrenz stand für Gschiel mit Timo Rosenkranz-König (ITF 567) eine Viertelfinalteilnahme zu Buche. Dieser hatte im Einzel einen prominenten Namen auf seine Abschussliste gesetzt: Evgenii Kafelnikov (ITF 1564), den Neffen und Schützling des Ex-Weltranglistenleaders Yevgeny Kafelnikov. Rosenkranz-König schied jedoch in Runde zwei ganz knapp aus.
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- ITF-J30-Turnier in Banja Luka (Bosnien-Herzegowina): Beim zweiten Einzelfinale nach Maria Lanzendorf im Oktober 2024 hat es nun geklappt. Bastian Berenz hat vergangene Woche seinen ersten internationalen U18-Titel auf seine Habenseite verbucht. Und dies mit einer auch kämpferisch sehr überzeugenden Leistung: Der 16-Jährige musste in der zweitgrößten Stadt von Bosnien-Herzegowina gleich in vier seiner fünf Matches über die volle Distanz, dreimal konnte er dabei einen Satzrückstand drehen. Im Finale konnte der auf fünf gereihte Niederösterreicher (ITF 815) auch den bis dahin ungemein souveränen, zweitgesetzten Niederländer Marko Knezevic (ITF 638) stoppen, mit dem denkbar engen Ergebnis von 6:7 (6), 7:5, 7:5. Lohn: ein Sprung auf Platz 669 in der Jugendweltrangliste.
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- ITF-MT1000-Turnier in Budapest (Ungarn): Österreichs starke Senior:innen trumpften in der Hauptstadt des rot-weiß-roten Nachbarlandes gleich mehrfach auf. Turniersiege gingen dabei an: Dominik Wirlend (Herreneinzel 30+), Sarah Kanduth (Dameneinzel 30+, Mixed-Doppel 30+ mit dem Italiener Davide Fasoli), Sandra Gruber (Mixed-Doppel 40+ mit dem Italiener Luca Serena), Hildegard Bruggraber (Damendoppel 70+ mit der Ungarin Katalin Szeman, Mixed-Doppel 70+ mit dem Briten Jasper Cooper) und Heiderose Toth (Mixed-Doppel 75+ mit dem Spanier Pedro Castano). Gruber (Damen 45+) verzeichnete zudem wie Tennislegende Peter Pokorny (Herren 85+) und Clemens Weinhandl (Herren 50+) eine Einzelfinalteilnahme. Letzterer verteidigte damit trotz einer Verletzung an der rechten, großen Zehe die Weltranglistenführung in seiner Altersklasse, ehe er im Finale dann doch aufgeben musste. Bis ins Halbfinale kamen im Single Josef Prix (Herren 40+), Peter Geppel (Herren 50+) und Dagmar Sperneder (Damen 70+).
- ITF-MT200-Turnier in Göppingen (Deutschland): Daniel Walch unterlag im Bundesland Baden-Württemberg erst im Herrenfinale 30+ dem Lokalmatador Michael Chott mit 0:6, 3:6. Mit der Schweizerin Simona Demont schnappte er sich dafür den Mixed-Doppeltitel, durch ein 6:3, 6:4 über die Deutschen Corinna Gorriz und Janos Horvath im Endspiel.
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