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Generali Open Kitzbühel: Thiem gewinnt dramatischen Nightsession-Fight

Nach Regenpause und 2:22-stündigem Kampf erreicht das ÖTV-Ass das Achtelfinale des ATP-Heimturniers.
Verfasst von: Presseaussendung / Redaktion, 02.08.2023
© GEPA pictures / Patrick Steiner
Dominic Thiem jubelte nach bestandenem Härtetest befreit in Richtung Kitzbüheler Himmel und Fans.

Was für eine legendäre Nacht in Kitzbühel: Eine dramatische Partie, eine lange Regenpause, ein großartiger Fight, Gänsehaut-Stimmung und ein Dominic Thiem, der mit einer nervenstarken Leistung ins Achtelfinale des Generali Open 2023 einziehen konnte. Thiem wehrte gegen Facundo Bagnis in beiden Durchgängen Satzbälle ab – und spielt nun im Achtelfinale gegen den Chinesen Zhizhen Zhang. Qualifikant Dennis Novak unterlag hingegen in Runde eins Thiago Seyboth Wild in zwei Sätzen.

Was für ein Schlusspunkt um 23:28 Uhr Ortszeit in Kitzbühel: Lokalmatador Dominic Thiem (ATP 116) wehrte fünf Satzbälle seines argentinischen Gegners Facundo Bagnis (ATP 135) im ersten und zwei Satzbälle im zweiten Satz nervenstark ab und konnte sich nach dem 7:6 (4), 7:6 (6) von den zahlreichen Fans auf den auch zu später Stunde noch vollen Tribünen feiern lassen. In einer Partie, die beim Stand von 2:4 im ersten Durchgang aus Sicht von Thiem mehr als eine Stunde lang vom Regen unterbrochen war. Es war hochdramatisch, auch für Thiem, der sich aus vielen brenzligen Situationen retten musste und am Ende erleichtert aufatmen konnte: „Das war für mich heute eine weitere großartige Nacht in Kitzbühel. Ich darf schon zum dritten Mal mit einer Nightsession eröffnen. Diese war heute aber besonders legendär. Es war alles andere als leicht und ich bin unheimlich froh, dass ich in der zweiten Runde bin.“

Trotz des bis zum Nachmittag bescheidenen und durchwegs kühlen Kitzbüheler Wetters harrten Tausende bis zum letzten Punkt im Stadion aus. Thiem konnte einen anfänglichen 1:4-Rückstand mit dem Break zum 3:4, direkt nach der Regenpause, wettmachen und bei 4:5 in einem Marathongame fünf Satzbälle zunichtemachen. Zuvor hatte Bagnis beim ersten Punkt des zehnten Games überknöchelt und erst nach einer Behandlungspause weiterspielen können. Im Tiebreak setzte sich Thiem klar durch und schien bei 3:0 im zweiten Durchgang schon auf die Siegerstraße einzubiegen, sah sich aber bei 3:3 wieder. Als im Tiebreak aus einer 2:0-Führung ein 2:4- und 4:6-Rückstand wurde, roch es schon nach einem dritten Satz, doch mit vier Punkten in Folge beendete Thiem die Nervenschlacht zu seinen Gunsten. Auch unter Mithilfe von Bagnis, der beim Matchball einen recht leichten Smash verschlug. „Das Tiebreak war ein Wahnsinn, auch der Matchball natürlich“, so ein erleichterter Thiem, „aber teilweise, Ende erster Satz und Anfang zweiter Satz, habe ich auch gut gespielt und war es ein gutes Match von beiden.“ Im Achtelfinale geht es schon Mittwochabend, im vierten Match nach 11:00 Uhr, weiter gegen Zhizhen Zhang. Der Chinese (ATP 53) hatte bei seiner Kitzbühel-Premiere beim 6:3, 6:2 gegen den siebtgesetzten Serben Dusan Lajovic (ATP 66) keine Probleme. „Ich habe vor vier Jahren in Peking schon mal gegen ihn gespielt“ (6:3, 6:3 für Thiem; Anmerkung), wusste Thiem und zeigte sich angesichts dessen heuer starker Sandplatzergebnisse gewarnt: „Er fühlt sich auch auf dem Belag offenbar sehr wohl.“

Novak trotz guter Leistung ausgeschieden

Der Regen schon in den Stunden davor war der bestimmende Faktor am Ladies Day beim Generali Open 2023. Dennoch waren 5300 Fans gekommen. Und sie kamen auch am Dienstag in den Genuss von Spitzentennis (lediglich alle Doppelmatches mussten auf Mittwoch vertagt werden). Das war zum einen ein Verdienst des achtgesetzten Deutschen Daniel Altmaier (ATP 51), der nach verlorenem erstem Satz gegen den Schweizer Marc-Andrea Hüsler (ATP 88) noch das Comeback schaffte, mit 6:7 (5), 6:2, 6:4 gewann. Danach folgte auf dem Center Court eine starke Vorstellung des Brasilianers Thiago Seyboth Wild (ATP 117), der mit Dennis Novak (ATP 166) einen der vier Österreicher im Einzelraster verabschiedete. Seyboth Wild gewann mit 6:3, 6.4 und spielt am Mittwoch gegen einen anderen Gewinner des Dienstags: Denn Laslo Djere, am Sonntag noch Finalist in Hamburg, bestätigte seine gute Form, der fünftgesetzte Serbe (ATP 38) schlug den Australier Christopher O’Connell (ATP 74) mit 6:4, 7:6 (4).

Novak ließ gegen Wildcard-Besitzer Seyboth Wild gleich im ersten Game vier Breakchancen zu einem Traumstart aus und kassierte bei 2:3 im ersten und 2:2 im zweiten Satz jeweils bei der ersten und einzigen Möglichkeit seines Gegners selbst sofort das Break. Auch ein Rebreakball im siebten Spiel blieb ungenützt. „Ich glaube nicht, dass es ein schlechtes Match war. Es waren zwei schlechte Aufschlaggames von mir, wo ich mich selber gebreakt habe“, suchte Novak die Gründe für sein Aus. „Und ich finde, dass er sehr, sehr gut gespielt hat, auch in den wichtigen Situationen hat er extrem gut serviert. Ich habe fünf Breakbälle gehabt und bei einem davon war ich im Spiel, das ist dann ein bisschen schwer. Ich kann mir eigentlich nur meine zwei Aufschlagspiele vorwerfen. Das darf einfach nicht passieren, und gegen so einen Spieler schon gar nicht.“ Der Niederösterreicher wollte trotzdem „das Positive mitnehmen, dass ich eigentlich drei gute Matches da gespielt habe und ich mich nach meiner Verletzungspause wieder zeigen habe können. Ich spiele im Training auch gut, aber es sind halt noch so Kleinigkeiten, die im Match noch fehlen. Ich bin aber auf einem guten Weg.“

Ofner und Thiem kämpfen ums Viertelfinale

Dem am Abend wieder einsetzenden Regen zuvor kam auch Arthur Rinderknech: Der Franzose (ATP 67) besiegte den argentinischen Lucky Loser Juan Manuel Cerundolo (ATP 106), der für den verletzten Umag-Champion Alexei Popyrin (Australien) ins Feld gerutscht war, mit 6:7 (3), 6:4, 6:2. Die nächste Aufgabe für Rinderknech wird noch härter: Er spielt am Mittwoch gegen den Deutschen Yannick Hanfmann (ATP 50), die Nummer zwei in Kitzbühel 2023. Und auch der Turnierfavorit in Kitzbühel 2023 wird sein diesjähriges Debüt geben: Der topgesetzte French-Open-Viertelfinalist Tomas Martin Etcheverry (ATP 34) trifft im ersten Match des Tages auf dem Center Court ab 11:00 Uhr auf seinen argentinischen Landsmann, Qualifikant Guido Andreozzi (ATP 240), der am Montag Vorjahresfinalist Filip Misolic (ATP 158) geschlagen hatte. Danach folgt mit Sebastian Ofner eine weitere österreichische Hoffnung: Der viertgesetzte Steirer (ATP 61) eröffnet nach einem Freilos zum Auftakt gegen den slowakischen Linkshänder Alex Molcan (ATP 120). Nach der Partie des spanischen Linkshänders Albert Ramos-Vinolas (ATP 82) gegen den drittgesetzten Argentinier Pedro Cachin (ATP 54) steigt auf dem Center Court der zweite Auftritt von Thiem gegen Zhang. Servus TV überträgt ab 11:00 Uhr wieder live.

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