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Olympia: Schwere Auslosung für Grabher, lösbare Aufgabe für Ofner

Für die ÖTV-Asse geht es in Paris 2024 frühestens am Samstag mit dem ersten Aufschlag los.
Verfasst von: Manuel Wachta, 25.07.2024
© GEPA pictures / Patrick Steiner
Sebastian Ofner (rechts) bei der offiziellen Vereidigung und Einkleidung des Olympic Team Austria vor zwei Wochen in Wien, mit seinem Touring Coach Stefan Rettl (links).

So wie geplant wird Tennis-Österreich bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 durch Sebastian Ofner bzw. Julia Grabher im Einzel vertreten. Sowohl der Steirer als auch die Vorarlbergerin geben ihr Debüt im Zeichen der fünf Ringe. Am Donnerstag um 11:00 Uhr ist in Frankreichs Hauptstadt nun die Auslosung fürs Olympische Tennisturnier, das vom 27. Juli bis zum 4. August stattfindet, vorgenommen worden. Grabher erwischte hierbei ein schweres Los: Die 28-Jährige (WTA 312) trifft in der ersten Runde sogleich auf eine gesetzte Spielerin, die Nummer elf Emma Navarro aus den USA (WTA 15). Ofner dagegen musste auf den Namen seines Gegners zunächst warten: Der 28-Jährige (ATP 56) wurde einem Alternate zugeteilt. Dieser entpuppte sich schließlich als Robin Haase, zweifacher Sieger der Generali Open Kitzbühel aus den Niederlanden (ATP 1196).

Grabher fordert frischgebackene Weltklassespielerin

Grabher hatte in den letzten zwei Wochen bei den ITF-W35-Turnieren in Aschaffenburg (Deutschland) und Turin (Italien) mit einem Achtel- bzw. einem Viertelfinale wieder ihre ersten Matcherfolge auf internationaler Ebene seit ihrer vor ca. elf Monaten erlittenen, schweren Handgelenksverletzung verbucht. Die Dornbirnerin, die vor 13 Monaten selbst noch die Nummer 54 der Welt war, erwischte mit Navarro aber ein denkbar ungünstiges Los: Die 23-Jährige spielte sich in jüngster Zeit in Windeseile in die Weltspitze, holte zu Jahresbeginn in Hobart ihren ersten WTA-Titel und steigerte auch bei den Grand Slams sukzessive ihre Leistung – mit einer dritten Runde bei den Australian Open in Melbourne, einem Achtelfinale bei den French Open in Paris sowie einem Viertelfinale in Wimbledon. Grabher befindet sich also in der klaren Außenseiterrolle.

Ofner beißt trotz Schmerzen die Zähne zusammen

Ofner hatte Ende Juni in Mallorca sein erstes ATP-Finale erreicht, kassierte danach aber drei Auftaktniederlagen in Wimbledon, im norddeutschen Hamburg (durch Aufgabe) und beim Heimspiel beim Generali Open Kitzbühel. Was allerdings noch mehr Sorgen bereitet: Nach seiner hauchdünnen Erstrundenniederlage in Tirol gegen seinen Landsmann Lukas Neumayer sprach der St. Mareiner offen von schmerzhaften Fersenproblemen an beiden Füßen – einer sogenannten Haglundferse, im Volksmund Überbein genannt. Ein Antreten ohne die Einnahme von Schmerzmitteln sei ihm derzeit unmöglich, doch auch hiermit sei er nicht bei 100 Prozent an Leistungsfähigkeit. Für seinen Premierenauftritt bei Olympia wollte er jedoch die Zähne zusammenbeißen. Immerhin schaute eine lösbare Aufgabe in der ersten Runde heraus: Die allerbesten Zeiten des Ex-Weltranglisten-33. Haase liegen im Einzel bereits eine Weile zurück. Zudem hat Ofner das bisher einzige Duell der beiden in Estoril 2023 in der Qualifikation damals mit 6:3, 6:4 gewonnen.

Erler/Miedler und Thiem rücken nicht nach

Weitere rot-weiß-rote Verstärkung wird es in Paris 2024 in den Tennisbewerben diesmal nicht mehr geben. Der Tiroler Alexander Erler und der Niederösterreicher Lucas Miedler verpassten im Herrendoppel um einen Platz den Cut. Und Dominic Thiem wurden die für Ex-Grand-Slam-Sieger reservierten beiden Wildcards vom Schweizer Stan Wawrinka und dem Briten Andy Murray weggeschnappt. Dass Murray beim letzten Turnierstart seiner Karriere erst knapp vor der Auslosung seinen Verzicht aufs Einzel verkündete, das kam für Thiem zu spät, der Niederösterreicher rückte nicht nach. Denn bei den Olympischen Spielen wird üblicherweise weder im Einzel noch im Doppel eine Alternates-Liste geführt – vor Ort befindliche Einzel- oder Doppelspieler:innen nehmen die Ersatzplätze ein.

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