Davis Cup

ÖTV-Herren brennen schon auf Davis-Cup-Wochenende gegen Pakistan in Tulln

Bei der Pre-Draw-Pressekonferenz zollten sich die Kapitäne Jürgen Melzer und Aisam-ul-Haq Qureshi gegenseitig Respekt.
Verfasst von: Manuel Wachta, 13.09.2022
© GEPA pictures/ Armin Rauthner | GEPA pictures/ Armin Rauthner
Jurij Rodionov

Drei Tage noch bis zum ersten Aufschlag: Am kommenden Freitag und Samstag kämpft Österreich in Tulln gegen Pakistan um einen Platz in der Qualifikation für die Davis Cup by Rakuten Finals 2023. Während die Gäste letzten Samstag beim TC Tulln eingetroffen sind, bereitet sich das ÖTV-Team seit diesem Montag vor Ort vor, nachdem drei der fünf Teamspieler vergangenes Wochenende noch im Final Four der IMMOunited Bundesliga in Klagenfurt im Einsatz gestanden waren. „Wir hatten gestern mal einen relativ leichten ersten Trainingstag, sind in Summe rund zwei Stunden auf dem Platz gestanden, Jurij Rodionov und Filip Misolic dreieinhalb Stunden. Dann haben wir noch eine Stunde Padel in Tulln gespielt, um den Teamspirit reinzukriegen“, erzählte ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer am Dienstag im Rahmen der obligatorischen Pre-Draw-Pressekonferenz.

In den kommenden Tagen wird die Vorbereitung freilich intensiviert: „Wir freuen uns auf die nächsten Tage, mit vielen Trainings. Vor allem heute und morgen haben wir ziemlich harte Trainingstage vor uns, um uns an die Bedingungen und die anderen Bälle als beim ATP-Challenger in Tulln und Bundesliga-Final-Four zu gewöhnen“, sagte Melzer. Der von guter Form seiner Kadermitglieder berichten kann: Misolic und Tulln-Doppelsieger Lucas Miedler hatten Seite an Seite mit ihm für das ATV RE team future Irdning die IMMOunited Bundesliga gewonnen, Miedler-Doppelpartner Alexander Erler für Finalist Union Stein&Co Mauthausen im Einzel gar den deutschen Ex-Weltranglisten-39. Peter Gojowczyk und im Doppel die ÖTV-Asse Dennis Novak und Sebastian Ofner besiegt, Rodionov hatte zudem beim NÖ Open powered by EVN, auf derselben Anlage wie beim Davis Cup, immerhin das Viertelfinale erreicht. „Die Jungs brennen schon darauf, am Wochenende zu spielen und ihr Land zu vertreten. Das ist das Gefühl, das ich habe.“

Qureshi: „Österreich eine der größten Tennisnationen in Europa und der Welt“

Während Österreich mit Rodionov, Misolic und Gerald Melzer allein mit drei ATP-Top-200-Einzelspieler ausrücken wird, besitzt Pakistan derzeit lediglich einen Spieler überhaupt im Einzel- und Doppelranking. Jener im Doppel ist der Kapitän höchstpersönlich: Playing Captain Aisam-ul-Haq Qureshi, der seit 15 Jahren fast durchgehend zu den 100 besten Doppelspielern der Welt zählt. Der dreifache Grand-Slam-Viertelfinalist hat mit seinem Team, bestehend aus Muzammil Murtaza, dem so wie Qureshi bereits 42-jährigen Aqeel Khan, Muhammad Shoaib, Muhammad Abid und eben Qureshi, die ersten Trainingstage hinter sich. „Am ersten Tag war’s total verregnet, gestern dann wieder sehr sonnig. Das Wetter spielt hier auch eine Rolle. Aber die Plätze sind soweit perfekt, es gibt nichts zu beklagen. Wir hatten drei wirklich gute Trainings – und zwei, drei weitere Trainingstage werden uns helfen, für den Freitag und Samstag bereit zu sein“, meinte der langjährige ATP-Tour-Weggefährte von Jürgen Melzer. „Ein superguter Freund und ein supernetter Kerl“, so Qureshi.

Der hochfavorisierten Heimmannschaft begegnet Qureshi mit viel Respekt: „Österreich ist eine der größten Tennisnationen in Europa und auch in der ganzen Welt. Ihr habt ein starkes Team. Ich kenne eure Spieler, ich sehe sie ja auf der Tour, sie machen sich dort alle gut. Ich glaube, ihr seid auf einem guten Weg. Wir sind sehr aufgeregt, hier zu sein. Meine Burschen freuen sich schon drauf.“ Durch den veränderten Davis-Cup-Spielmodus sei es das erste Mal in Pakistans Geschichte, auswärts gegen ein europäisches Team zu spielen. Von dem Los erfahren hatte Qureshi beim ATP-Challenger in Marbella: „Dominic Thiem hat dort sein Comeback gegeben und gerade trainiert, als ich ein Video gemacht und auf Facebook und Instagram geteilt habe. Einer meiner Spieler hat mir darauf eine Nachricht geschrieben: ‚Wir würden gerne gegen Thiem spielen’ – wie alle meiner Jungs. Und zwei Stunden später ist dann die Auslosung dagewesen“, schmunzelte Qureshi. „Ich selbst war nicht so glücklich damit, weil ich wusste, wie schwierig das gegen Österreich sein würde, besonders auf Sand – wenn auch ohne Thiem. Es ist ja ein bisschen schade, dass er nicht mitspielt. Es hätte mich für meine Jungs gefreut. Er ist ein echtes Vorbild und eine Inspiration – nicht nur in Österreich, sondern auch für andere Spieler. Wir sind trotzdem froh, hier zu sein. Die Organisation ist bisher sehr gut gewesen.“

Qureshi hofft auf Erfahrung als Trumpf für Pakistan

Doch auch vice versa ist der Respekt freilich vorhanden. „Gleich binnen zehn Sekunden, nachdem die Auslosung da war, habe ich eine Nachricht von Jürgen bekommen, dass er sich darauf freut, uns hier begrüßen zu dürfen. Ich schrieb ihm: ‚Ich hoffe, ihr spielt auf Rasen?!’“ – jenen Belag, auf dem Pakistan im März sensationell Litauen mit 3:2 besiegt hatte. „Er: ‚Nein, nein, keine Chance. Wir gehen gegen euch kein Risiko ein.’ Ich wusste eh, dass ihr auf Sand, eurem auch besten Belag, spielen werdet. Aber irgendwo bin ich happy, dass sich Österreich, zumindest ein kleines bisschen, fürchtet, sodass ihr nicht auf Hardcourt in der Halle oder auf Rasen spielt.“ Qureshi ist sich bewusst: „Wir müssen unser Bestes geben, uns an die Situation hier anzupassen und Österreich einen großen Kampf zu liefern. Österreich ist natürlich der Favorit, aber wir sind in den letzten zwölf bis 15 Jahren immer Underdog gewesen, wir sind das gewohnt. Für uns geht es darum, alles zu geben, mehr als 100 Prozent. Das ist ja das Schöne an unserem Team: Wenn es darum geht, für Pakistan zu spielen, bringen wir immer mehr als 100 Prozent Leistung.“ So habe man auch die Überraschung gegen Litauen („Ein historischer Sieg, der das Land stolz gemacht hat“) erbracht. „Und wir werden dasselbe auch hier machen. Aber es wird schwer, da muss ich ehrlich sein. Sand ist von uns allen nicht der stärkste Belag.“

Qureshi sieht aber auch einen möglichen Trumpf für sein Team: „Im Davis Cup sieht man viele verrückte Sachen. Und unser Team hat mehr Spielerfahrung in Länderkämpfen, ein paar eurer Spieler haben erst ganz wenige Begegnungen gespielt. Ich glaube, Erfahrung spielt im Davis Cup eine sehr, sehr wichtige Rolle. Ich hoffe, dass wir diese zu unserem Vorteil nützen und wir es Österreich ein bisschen schwerer machen können.“ Bezüglich der Aufstellung seiner Auswahl habe er sich noch nicht entschieden: „Wir werden noch einige Trainingssätze und Übungen mehr spielen, danach werde ich beurteilen, wer am besten spielen wird.“ Auch Melzer ließ sich freilich noch nicht in die Karten blicken: „Ich habe mir meine Gedanken zur Aufstellung gemacht und sie schon in meinem Kopf. Wenn keine Überraschungen oder Verletzungen auftreten, wird es die Aufstellung werden. Ich werde aber natürlich noch keine Namen nennen, wer spielen wird. Ich werde es erst am Donnerstag dann verraten.“ Da findet im Festsaal des Tullner Rathauses (ab 10:30 Uhr, live auf ORF SPORT+) der Official Draw statt, bei welchem die Aufstellung preisgegeben werden muss und die Spielreihenfolge ausgelost wird.

Off-Court: Besuch beim Bundesheer und Spendenaktion für Pakistan

Zuvor gibt es fürs ÖTV-Team aber noch ein Rahmenprogramm-Highlight. Am Mittwoch in der Früh nimmt die rot-weiß-rote Mannschaft eine Einladung des Bundesheer-Brigadiers Reinhard Kraft in den Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn wahr. Dabei sollen Jürgen Melzer & Co. eine Einweisung in die Aufgaben der militärischen Landesverteidigung, den Fliegerhorst Brumowski und die Leistungsfähigkeit der österreichischen Luftstreitkräfte erhalten. Zudem werden auch die dortigen Hubschrauber und ein Tower-Simulator (einer der modernsten in Europa) sowie die Fliegerabwehr-Simulatoren begutachtet. „Ich habe sowas noch nie gemacht“, sagte Melzer. „Ich war selber beim Bundesheer, zumindest in der Grundausbildung und dann im HSZ (Heeressportzentrum; Anmerkung). Ich freue mich extrem drauf. Denn das sind Dinge, die mich interessieren, und man bekommt auch nicht jeden Tag die Chance dazu, so etwas miterleben zu können. Es ist cool, dass wir das als ganzes Team erleben dürfen.“

In Gedanken befindet sich der Österreichische Tennisverband und seine Herrenauswahl dieser Tage übrigens auch aus einem anderen Grund stark bei den Gästen aus Südasien: aufgrund der verheerenden Flutkatastrophe in Pakistan. Zumindest rund 1400 Tote und 12.700 Verletzte werden berichtet, ein Drittel des Landes ist überflutet, unglaubliche 33 Millionen Menschen (rund ein Siebtel der Bevölkerung) gelten seit der Naturkatastrophe, die Ende August ihren Lauf genommen hatte, als vertrieben, obdachlos oder aber direkt von den Überschwemmungen betroffen, darunter 16 Millionen Kinder. Aus diesem Grund haben sich das Sportland Niederösterreich, die Stadtgemeinde Tulln, der ÖTV, die den Davis Cup veranstaltende Agentur Champ Events und der TC Tulln dazu entschlossen, eine gemeinsame Spendenaktion ins Leben zu rufen. Beim Eingang des Clubs und zum VIP-Bereich werden Spendenboxen aufgestellt. Das Geld kommt dabei natürlich zu 100 Prozent den Opfern der Flut in Pakistan zugute.

Hier das Programm zum Davis Cup Österreich – Pakistan in Tulln (16./17. September)

15.9., 10:30 Uhr: Official Draw im Festsaal des Tullner Rathauses (live auf ORF SPORT+)
16.9., 12:45 Uhr: Spielbeginn 1. Spieltag
17.9., 11:00 Uhr: Spielbeginn 2. Spieltag

Beide Spieltage werden live auf ORF SPORT+ und auf www.oetv.tv gezeigt.

Hier geht es zum Kartenvorverkauf für den Davis Cup Österreich – Pakistan bei oeticket.

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