Turniere ITF

Marion Maruska: „Die Woche hat sämtliche Erwartungen übertroffen“

Die ÖTV-Sportkoordinatorin zu den Topleistungen der ÖTV-Damen beim ITF-Heimturnier in Amstetten.
Verfasst von: Manuel Wachta, 11.08.2025
© GEPA pictures / Walter Luger
Marion Maruska

Österreichs Damentennis befindet sich im Aufwind. Das hat die vergangene Woche beim LADIES OPEN Amstetten powered by SPORTLAND Niederösterreich gezeigt. Expertinnen wie Marion Maruska hatten im Vorfeld des ITF-W75-Turniers mit Julia Grabher und Sinja Kraus zwei potenzielle rot-weiß-rote Sieganwärterinnen ausgemacht, dazu eine Chance für jüngere Spielerinnen, sich per Wildcard ins Rampenlicht zu rücken. Es kam aber noch weit besser: Denn das erwähnte ÖTV-Trio schaffte es geschlossen ins Semifinale, Kraus gewann ein österreichisches Endspiel gegen Tagger. ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Maruska zieht im Interview Bilanz über eine großartige Woche für den heimischen Tennissport – nicht nur bei den Damen.

Marion, du hast das ITF-Turnier in Amstetten ab dem ersten Hauptbewerbstag vor Ort beehrt. Wie hast du diese Woche erlebt? Viel besser hätte es wohl nicht laufen können.

Marion Maruska: Das Turnier hat natürlich sämtliche Erwartungen übertroffen, mit drei österreichischen Spielerinnen im Semifinale. Sowas hat es bei einem ITF-W75-Turnier in den letzten Jahren, seit es diese Kategorie gibt, so nicht gegeben. Auch eine Ekaterina Perelygina hat mit ihrem glatten Erstrundenerfolg aufgezeigt und in der zweiten Runde leider nach Matchball verloren, sonst hätten wir sogar vier Spielerinnen im Viertelfinale gehabt. Das Abschneiden ist in Summe sehr erfreulich – und auch, dass es ab Dienstag auf dem Center Court fast jeden Tag volle Ränge mit bis zu 600 Zuschauer:innen gab.

Besonders um Tagger scheint geradezu ein kleiner Hype entstanden zu sein. Sie wurde vom Heimpublikum besonders lautstark angefeuert.

Ja, da gibt es derzeit schon einen gewissen Hype. Österreich hat auch einfach noch nie eine Grand-Slam-Juniorinnensiegerin gehabt (bis zu Taggers Coup bei den French Open; Anmerkung). Sie ist in ihren Auftritten und Interviews sehr bodenständig und realistisch. Ich glaube, dass sie auch im Kopf schon sehr weit ist, sodass sie es verkraftet, wenn sie nun – wo sie sonst doch hauptsächlich in Italien trainiert – etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt. Lillis Performance in dieser Woche ist sicherlich besonders hervorzuheben, sie hat in dieser Kategorie noch gar nicht oft gespielt. Dann unsere Nummer eins (Grabher; Anmerkung) zu schlagen und ins Finale zu kommen, ist eine großartige Leistung.

So wie auch von Kraus, die das Turnier sogar ohne einen Satzverlust gewonnen hat. Und Grabher scheint auf gutem Weg zurück unter die Top 100 zu sein.

Sinja hat wirklich ein tolles Turnier gespielt. Sie hat es sehr souverän gelöst, auch wenn sie an einem Tag vielleicht mal nicht ganz so gut drauf oder mal hinten war. Es hat sich bei ihr im athletischen, taktischen und mentalen Bereich merklich so einiges getan, und das lässt hoffen, dass sie die Top 100 auch bald knacken wird. Julia hat sie schon mal geknackt, und sie ist in Amstetten im Viertelfinale auch über ein sehr schwieriges Match hinübergekommen. Man muss dazusagen, dass sie heuer schon wahnsinnig viele Partien gespielt hat. Da sind vielleicht auch ein paar Ermüdungserscheinungen vorhanden.

Österreichs Damen sind im April im Billie Jean King Cup ersatzgeschwächt leider in die Europa/Afrika-Gruppe II abgestiegen. Bis zur Länderkampfsaison 2026 dauert es zwar noch einige Zeit, aber wie viel Mut macht dir als Kapitänin eine Woche wie diese?

Natürlich ist das super, wenn wir jetzt viele Spielerinnen haben, die auch auf dem Level aufzeigen können. Es ist klar das Ziel, dass wir aus dieser Zone herauskommen, und mit diesem Team ist das auf jeden Fall möglich und können wir auch weiter oben mitspielen.

Tagger hat ihren Lebensmittelpunkt bekanntlich nach Italien verlagert und trainiert in Varese in der Nähe von Mailand mit Ex-French-Open-Siegerin Francesca Schiavone. In diesem Jahr hat sie noch nicht für das ÖTV-Damenteam gespielt. Hast du dahingehend positive Signale für die Zukunft vernommen?

Lilli möchte auf jeden Fall im Billie Jean King Cup für Österreich antreten. Ihre Trainerin, Francesca Schiavone, schaut besonders auf Lillis Entwicklung, die stets im Vordergrund steht. Sie macht auch ihren Turnierplan, und dort war das heuer noch nicht vorgesehen. Man wird sehen, wie es im kommenden Jahr aussieht. Aber ich weiß jedenfalls, dass Lilli sehr gerne spielen möchte, das hat sie selbst auch schon mehrfach betont.

Wie wichtig sind die Impulse, die in dieser Woche für das Damentennis gesetzt wurden?

Extrem wichtig. Erstens mal waren natürlich die Erfolge sehr wichtig, um aufzuzeigen, dass wir auch auf diesem Level jetzt mit mehreren Spielerinnen voll angekommen sind. Die Übertragung sogar auf ORF 1 war ein ganz starkes Zeichen für den Damensport. Vor Ort hat man auch gesehen, dass Damentennis tatsächlich sehr interessant ist. Ich habe auf der Tribüne mitbekommen, wie erstaunt viele Leute vom Level immer wieder waren. Es ist wichtig, dass man die Menschen von ihrer Couch auch wieder mehr auf die Anlage bekommt. Es ist einfach anders, es live zu sehen. Da merkt man erst richtig, wie schnell und athletisch Damentennis mittlerweile ist, und es gibt selbst in einem kleinen Stadion eine ganz andere Atmosphäre, wenn Österreicherinnen spielen und die Ränge voll sind.

Was versucht der ÖTV zu diesen Impulsen für das Damentennis beizutragen?

Der ÖTV unterstützt, auch mit seinen Landesverbänden, alle internationalen Turniere in Österreich – nicht nur finanziell, sondern mit allen möglichen Hilfeleistungen, etwa auch mit Kontakten zu den Medien. Wir stehen auch in engem Kontakt vor allem zu den Billie-Jean-King-Cup-Spielerinnen und versuchen stets, mit unseren langjährigen Erfahrungen aus dem Spitzensport bestmöglich zu unterstützen. Dazu gibt es die Initiative „Ladies in Tennis“, mit der wir in den letzten Jahren so einige Akzente für das Damentennis setzen konnten. Last but not least arbeiten Sportdirektor Jürgen Melzer und sein Team im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt täglich hart, um mehr Spielerinnen an die Spitze zu bringen.

Vergangene Woche haben aber nicht nur Österreichs Damen aufgezeigt, sondern auch die Herren auf ATP-Challenger-Level. Jurij Rodionov hat das Turnier in Bonn gewonnen, Neil Oberleitner den Doppelbewerb, Lukas Neumayer das Finale in Cordenons erreicht. Schon eine unglaubliche Woche, oder?

Ja, absolut. Es ist außergewöhnlich, dass in einer Woche all das zugleich passiert. Das haben wir auch bei den Herren nicht jede Woche, dass Challenger gewonnen werden.

Merkst du etwas von einer Aufbruchsstimmung?

Würde ich schon sagen. Wir haben ein paar Spieler und Spielerinnen, die in der Rangliste ein bisschen weiter vorne angesiedelt und auf dem Weg nach vorne sind. Bei den Damen sind es zwei Spielerinnen, die nahe an den Top 100 stehen, Lilli Tagger kommt nach. Die Herren haben mit Filip Misolic wieder einen Top-100-Mann, Sebastian Ofner ist auf dem Weg zurück, Lukas Neumayer arbeitet sich kontinuierlich nach vorn und entwickelt sich toll weiter. Da drängen schon einige nach vorn. Und im Davis Cup haben wir die Chance, unter die besten acht Nationen der Welt einzuziehen. Das kann sich schon sehen lassen.

| GEPA pictures / Walter Luger

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