Tennis ist ein Spiel!
Mit dem Schuleintritt ändern sich für Kinder viele Dinge oft grundlegend. Dennoch sollte zu keinem Zeitpunkt vergessen werden, dass Kinder keine verkleinerten Erwachsene sind! Das SPIEL, dass bis zum Schuleintritt den Tagesablauf der Kinder maßgeblich bestimmt hat, muss auch in dieser Ausbildungsstufe unbedingt eine zentrale Rolle einnehmen. Und auch, wenn Instruktionen und Korrekturen jetzt zunehmend bedeutender werden, muss ausreichend Zeit und Raum für unangeleitete Spielerfahrungen bleiben. Wer mehr spielt, wird auch mehr Spielkompetenzen entwickeln!
Wann spielen wir denn ein Match?
Für Kinder gestaltet sich der Zeitraum vom Einstieg in die Sportart Tennis bis zum ersten Matchspielen oder der ersten Teilnahme an einem Wettbewerb meist endlos lang. Sie besuchen oft jahrelang ein regelmäßiges Tennistraining ohne dabei zu verstehen oder zu erfahren, worum es eigentlich in diesem Spiel geht. Im Vordergrund steht meist die Vermittlung der verschiedenen Schlagtechniken und nicht die Vermittlung des Spiels. Da das monotone Schlagtraining in der Gruppe aber dem Erlebnisbedürfnis der Kids kaum gerecht wird und ihre häufistge Frage "Wann spielen wir denn ein Match?" meist unbeantwortet bleibt, ist es nicht verwunderlich, dass viele Mädchen und Burschen dem Tennissport enttäuscht den Rücken kehren, ohne jemals überhaupt ein Match gespielt oder an einem Turnier teilgenommen zu haben. Dabei bieten gerade die kindgerechten ITF Tennis10s Red-Orange-Green Spielbedingungen optimale Voraussetzungen für das gemeinsame Spielen und Matchen der Kids von Beginn an.
MatchFit: Spielen lernt man durch spielen!
Die Inhalte dieser Ausbildungsstufe orientieren sich am Lehrplan der Ballschule Tennis (Roth Ch., Ebert, Roth K., 2022). Sie konzentrieren sich auf die Vermittlung von spielerischen Basiskompetenzen und definieren das Erreichen der Matchreife als vorrangiges Lernziel dieser Ausbildungsstufe. Mit anderen Worten, die Kinder sollen MatchFit gemacht werden.
Neben der Verbesserung der koordinativen und perzeptiv-motorischen Basiskompetenzen*, erwerben die Kinder auch technisch-taktische (tennisspezifische) Basiskompetenzen*. Dabei wird aber die Vermittlung des eigentlichen Spiels dem Üben von motorischen Ausführungsformen vorangestellt. Die Kinder lernen von Beginn an die verschiedenen Phasen des Tennisspiels kennen, die Situationen richtig zu „lesen“ und angemessene Handlungsentscheidungen zu treffen. (Roth Ch., Ebert, Roth K., 2022)
Für die Umsetzung der Lerninhalte ist die Auswahl angepasster Spielbedingungen (Spielfeldgröße, Ballfarbe, Schlägerlänge) entscheidend. Der Einstieg in diese Ausbildungsstufe erfolgt deshalb auch nicht zwangsläufig für alle Kinder auf dem roten Platz, sondern abhängig von der individuellen körperlichen und/oder allgemeinmotorischen Entwicklung gegebenenfalls auch gleich auf dem orangen oder grünen Platz. Im Fokus für die Auswahl der geeigneten Spielbedingungen steht immer die bestmögliche Realisierung der zu lösenden Spielaufgaben.
Regelverständnis als Grundlage
Sollen die Kinder rasch an das eigenständige Matchspielen herangeführt werden, bedeutet das aber auch, sie ausreichend auf die Anforderungen eines Wettspiels vorzubereiten. Die Unterrichts-/Trainingsinhalte sollen gewährleistet, dass die Kids ihre Wettspiele von Beginn an eigenständig, regelkonform und sportlich fair austragen können, ohne dabei einen Spielbegleiter oder Schiedsrichter zu benötigen und ohne, dass Eltern oder andere Betreuungspersonen die Entscheidungsfindung der Kinder oder den Spielablauf von außen maßgeblich beeinflussen. Aufgabe der Trainer:innen ist es daher den Kindern die notwendigen Kenntnisse in Bezug auf die Zählweise und die Spielregeln, sowie das korrekte, sportliche Verhalten auf und außerhalb des Platzes zu vermitteln.
Das Erreichen der Matchreife soll Kinder und Eltern auch bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen, sich entweder weiterhin in dieser Sportart zu engagieren oder anderen sportlichen Interessen nachzugehen.