Turniere

Neumayer und Pichler erst in ITF-Endspielen gestoppt

Der Salzburger und der Burgenländer legen gelungene Generalproben für die ÖTV-Staatsmeisterschaften hin.
Verfasst von: Manuel Wachta, 27.06.2022
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Lukas Neumayer

Die vergangene Woche hat aus rot-weiß-roter Sicht wieder mal einige höchst erfreuliche Erfolgserlebnisse auf der ITF-Tour gebracht. Allen voran dabei jene von Lukas Neumayer und David Pichler: Der Salzburger und der Burgenländer haben bei zwei internationalen Herrenturnieren beide jeweils ihren dritten Einzeltitel der Karriere verpasst und sind erst im Endspiel aufgehalten worden. Ersterer hatte dieses bei einem M25-Sandplatzevent in Klosters erreicht – Letzterer bei einer M15-Sandplatzveranstaltung in Kamen. Für beide war es trotz Finalniederlagen eine erfolgreiche Generalprobe für die Burgenland Energie ÖTV-Staatsmeisterschaften beim TC Sport-Hotel-Kurz in Oberpullendorf, die am Sonntag zugleich mit der ersten Qualifikationsrunde begonnen haben.

„Ziemlich gute Woche“ – mit ein paar Sätzen zu viel

Neumayer hatte heuer bereits seine ersten zwei M15-Titelgewinne gefeiert, aber den bis dato größten Turniersieg in seiner Laufbahn verpasste er. Immerhin reichte es jedoch im vierten M25-Halbfinale, dem dritten allein seit Ende April, erstmals zu einem Finaleinzug. Der 19-Jährige musste dafür in seinen gesamt vier Partien im Osten der Schweiz gleich dreimal über die volle Distanz gehen – so auch im Viertelfinale, wo er seinen Landsmann Sandro Kopp mit 6:3, 6:7 (5), 6:3 eliminierte. Der Tiroler hatte zuvor seinerseits zwei hart erkämpfte Dreisatz-Erfolge eingefahren. Neumayer legte noch ein 2:6, 6:3, 6:2 über den Schweizer Lokalmatador Remy Bertola nach, im Endspiel allerdings verlor der Schützling von Günter Bresnik gegen den zweitgereihten Italiener Mattia Bellucci 3:6, 2:6. Trotzdem wird sich der Teenager beim in zwei Wochen erscheinenden, nächsten ATP-Ranking wohl erstmals unter den Top 400 der Welt finden. Im Doppel kam Neumayer in Klosters durch einen Zweisatz-, einen w.o.- und einen Dreisatz-Sieg ebenfalls ins Finale, das er mit dem Italiener Alexander Weis gegen die Hausherren Bertola und Jakub Paul 4:6, 5:7 verlor.

Neumayer freute sich gegenüber dem ÖTV über „eine ziemlich gute Woche. Ich habe im Match das Tennis gespielt, das ich im Training immer spiele, ziemlich aggressiv. Das war eigentlich das Ziel. Das habe ich ganz gut hingebracht – auch wenn ich schon im ersten Spiel über drei Sätze musste.“ Was vermeidbar gewesen sei, auch im Viertelfinale gegen Kopp, wo er in Satz zwei schon 6:5 mit Break geführt und Matchbälle hatte. „Ich habe so vielleicht zwei Sätze zu viel gespielt“ – und im Semifinale kam dann noch ein Satz extra drauf, nach einem Fehlstart: „Ich bin dann aber immer besser reingekommen, war dann der klar bessere Spieler. Leider habe ich im Finale mein schlechtestes Match der Woche gespielt. Körperlich war’s auch schon ein bisserl schwierig, denn ich habe Samstag nach dem Einzel noch zwei Doppel spielen müssen. Das Ergebnis im Finale war dann vielleicht recht klar, aber ich habe vor allem im ersten Satz Chancen gehabt. Da hätt’s auch in die andere Richtung gehen können.“ Weil ihm ein Trainer ausgefallen war, wurde er diesmal von Ex-Profi Markus Hipfl gecoacht, der in Klosters ohnehin den Schweizer Jerome Kym betreute. „Ich kenne ihn ja schon länger, bin früher öfter mit ihm auf Turniere gefahren, und vom dem her hat es gut gepasst.“ Neumayers nächstes Ziel: „Schauen, dass ich bei den Staatsmeisterschaften die gleiche Leistung zeige. Dann ist der Salzburg-Challenger – also ein paar ganz coole Turniere jetzt“, stieg die Vorfreude.

„Kommt genau richtig“: Pichler tankt Selbstvertrauen

Im Westen Deutschlands verlief dagegen Pichlers Weg in sein zweites Saisonfinale nach Kairo direkt zum Jahresbeginn weitaus weniger steinig. Der 26-Jährige erreichte dieses ohne Satzverlust, eliminierte dabei gleich drei einheimische Vertreter – darunter seinen Doppelpartner Peter Heller, der im Viertelfinale bei 5:2 für Pichler im ersten Satz passen musste und dann auch nicht mehr zum Doppelsemifinale mit dem Österreicher antreten konnte. Beeindruckend glatt fiel Pichlers 6:2,-6:0-Halbfinalerfolg gegen den Ex-ATP-Top-200-Spieler Jeremy Jahn aus. Im Titelmatch konnte er daran allerdings nicht anknüpfen und unterlag dem nächsten Deutschen, Rudi Molleker, mit 1:6, 4:6. Dieser hatte zuvor im Viertelfinale auch schon Lukas Krainer mit 6:4, 6:4 hinausgenommen.

„Ich bin echt happy mit dem Finale und wie ich die ganze Woche gespielt habe“, erklärte Pichler gegenüber dem ÖTV erleichtert, „die letzten Wochen und Monate im Einzel waren ja nicht berauschend. Ich habe mich eigentlich bis zum Endspiel immer mehr gesteigert, wobei ich im Viertelfinale natürlich von der Aufgabe von Heller profitiert habe. Er hat am Tag davor drei Stunden gespielt und war dann einfach nicht mehr fit. Das Halbfinale war dann sicher das beste Match.“ Das Finale lief dahingegen schnell in die falsche Richtung – „da ist Rudi bis zum 6:1, 5:1 so gut wie alles aufgegangen. Er hat dann zwar noch kurz gewackelt, aber bei 5:4 leider doch ausserviert.“ Über das Timing für seine gute Form ist der Burgenländer vor seinem dieswöchigen Heimspiel nicht unglücklich: „Das kommt auf jeden Fall richtig vor den Staatsmeisterschaften. Aber dort warten ja auch sehr starke Gegner“, weiß Pichler.

Hier alle Ergebnisse des ITF-M25-Turniers in Klosters.

Hier alle Ergebnisse des ITF-M15-Turniers in Kamen.

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