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Im Aufwind: Tennissport in Österreich wächst weiter

Diese so erfreuliche Erkenntnis wurde bei den Erste Bank Open durch neue Zahlen untermauert.
Verfasst von: Manuel Wachta, 27.10.2022
© | GEPA pictures/ Walter Luger
Marion Maruska (Sportkoordinatorin und Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin), Martin Ohneberg (Präsident), Jürgen Melzer (Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän) und Thomas Schweda (Geschäftsführer Wirtschaft) bei der ÖTV-Pressekonferenz in der Wiener Stadthalle.

Der Österreichische Tennisverband hat am Donnerstag traditionell im Rahmen der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle zu einer Pressekonferenz in die Halle F eingeladen. Gesprochen würde über eine Vielzahl von Themen. Einer der großen Schwerpunkte war selbstverständlich das ATP-500-Turnier an Ort und Stelle – zu welchem Turnierdirektor Herwig Straka vom Veranstalter e|motion nach den ersten Tagen eine höchst zufriedene Zwischenbilanz zog: „Es ist zwar nur einer der vier österreichischen Spieler im Hauptfeld in die zweite Runde gekommen und man hat bei den drei anderen gesehen, dass da ein Klassenunterschied vorhanden ist, aber dass sie auch nicht weit weg sind“, so Straka, der sich auch darüber freuen kann, dass das Turnier ab dem Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, an allen Tagen nahezu bis gänzlich ausverkauft sein wird.

Mit der Veranstaltung Fifteen Seconds Sports hat man das Rahmenprogramm heuer um ein cooles, knackiges, neues Format im Spannungsdreieck von Sport, Gesellschaft und Wirtschaft erweitert. „Wir hatten hiermit am Dienstag eine tolle Veranstaltung mit 500 Leuten. Das war kennzeichnend für die gute Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Tennisverband. Wir stimmen uns in allen Belangen ab, ob sportlich oder wirtschaftlich oder andere Agenden betreffend – und so soll es auch sein. Ich bedanke mich herzlich für diese Zusammenarbeit. Das war nicht immer so. Diese ist eigentlich so gut wie noch nie zuvor, weil alle wichtigen Personen im ÖTV einen super Job machen.“

„Phänomenales Event“: Großes Lob für die Erste Bank Open

Auch ÖTV-Präsident Martin Ohneberg sparte keineswegs mit Lob für die Veranstaltung: „Die Erste Bank Open haben sich zu einer ungemein wichtigen Veranstaltung entwickelt, nicht nur für den heimischen Sport, sondern auch für den in einer Metropole wie Wien so bedeutenden Tourismus und die Wirtschaft. In diese Richtung hin stellt die Erweiterung des Rahmenprogramms um die höchst gelungene Erstaustragung von Fifteen Seconds Sports eine weitere Aufwertung dar, mit solch prominenten Speakern wie Jannik Sinner und Taylor Fritz, Rollstuhltennis-Ass Nico Langmann und interessanten Rednern aus der Wirtschaft. Die Turnierwoche muss auch zukünftig zu einer Woche für den Lebens- und Wirtschaftsraum Wien werden. Herwig Straka und sein Team haben einfach wieder mal ein phänomenales Event auf die Beine gestellt. Er übertrifft sich mit dem Teilnehmerfeld und der großartigen Organisation jedes Jahr aufs Neue. Die Erste Bank Open haben sich zu einem der besten Turniere der Welt entwickelt – eben nicht nur, was die Top-Spieler betrifft, sondern das gesamte Umfeld. Es ist auch kein Zufall und der Verdienst dieser so harten Arbeit, dass man im Vorjahr von den Spielern zum besten ATP-500-Turnier des Jahres 2021 gewählt worden war“, sagte das heimische Verbandsoberhaupt und gab den Dank für die exzellente Zusammenarbeit zurück.

ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer geriet ebenso ins Schwärmen: „Wenn man etwa am Dienstag beim Auftaktspiel von Dominic Thiem in der Halle war und diese irre Atmosphäre mitbekommen hat, dann weiß man, dass das Turnier lebt, was für eine super Stimmung hier ist. Es zeigt, wie gut dieses Turnier angenommen wird und wie sehr die enormen Mühen, die Herwig Straka und sein Team hier hineingesteckt haben, honoriert werden.“ Aus sportlicher Sicht fiel Melzers Zwischenbilanz, mit der rot-weiß-roten Brille, nicht ganz so euphorisch aus, aber auch keinesfalls allzu schlecht: „Bei Filip Misolic und Jurij Rodionov hat man, bei dem Spielerfeld, nicht den Sieg erwarten können. Ich weiß, dass es beide noch besser können als sie das gezeigt haben. Dennis Novak hat einem absoluten Weltklassemann wie Stefanos Tsitsipas zumindest im ersten Satz alles abverlangt. Bei Dominic war sehr beeindruckend, wie er in seiner Erstrundenbegegnung gefightet hat und drangeblieben ist. Auch er kann’s aber noch besser, das wissen wir.“

Österreichs Nachwuchs macht von sich reden

ÖTV-Präsident Ohneberg ergänzte: „Im Einzel sind die Erste Bank Open – bis auf Dominic Thiem – für die österreichischen Spieler sicher nicht ganz ideal gelaufen. Aber erfreulich ist, dass wir einige sehr starke NachwuchsspielerInnen haben, die auf gutem Weg sind, in ein paar Jahren hoffentlich nachfolgen zu können.“ Einer davon wurde am Rande des Turniers von ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitän Marion Maruska schon zum dritten Mal als VARTA Nachwuchsspieler des Jahres geehrt: Joel Schwärzler, dem bei Tom’s Talk von den rot-weiß-roten Tennislegenden Thomas Muster und Barbara Schett-Eagle höchstpersönlich gratuliert wurde. ÖTV-Vertragsspieler Schwärzler, der im ÖTV-Leistungszentrum in der Südstadt unter Melzer trainiert, hatte sich im Juli in Prerov (Tschechien) als erster Österreicher im Einzel seit Lucas Miedler 2012 sensationell zum Jugend-Europameister gekürt, und zwar in der Altersklasse U16. Der Vorarlberger steht zudem in der U18-Jugendweltrangliste als Nummer 69 bereits klar in den Top 100 – als fünftbester Spieler seines Jahrgangs weltweit.

Mit Schwärzler, Nico Hipfl sowie Gustav Dressler fuhr die ÖTV-U16-Nationalmannschaft der Burschen bei den European Summer Cups sogar zum Finalturnier in Le Touquet, dem Junior Davis Cup. Das Kunststück, sich für das Finalturnier zu qualifizieren, gelang auch den Burschen U14 (Maximilian Heidlmair, Constantin Neubauer, Thilo Behrmann) und den Mädchen U12 (Anna Pircher, Lea Haider-Maurer, Kara Fronek). Ganz speziell im Jahrgang 2010 ist Österreichs Jugend extrem stark aufgestellt, ebenso bei den Burschen, obwohl Anton Kahlig, Kian Kren und Ferdinand Grasl die Chance aufs Finalturnier lediglich knapp verpassten. Besonders beeindruckend: Dass mit Pircher (die mit ihren erst zwölf Jahren gar schon Österreichische U14-Jugendmeisterin und unter anderem deswegen auch die VARTA Nachwuchsspielerin dieses Jahres geworden ist), Haider-Maurer, Kahlig und Kren gleich vier heimische Youngsters Österreich vom 14. bis 19. November beim 12 & Under Festival, dem Saisonabschlussevent in der Rafa Nadal Academy auf Mallorca, vertreten werden. Mit Fronek hätte sogar ein fünftes ÖTV-Ass das Qualifikationskriterium erfüllt – mindestens den Finaleinzug bei einem Tennis-Europe-Jugendturnier der Kategorie 1. „Es ist schön und erfreulich, wie viele beachtliche Erfolge unserer Jugend heuer so gelungen sind“, sagte Marion Maruska, die interimistisch auch ÖTV-Jugendreferentin ist.

Österreichs Damentennis weiter im Aufschwung

Im heimischen Damentennis ist der Aufschwung inzwischen schon angekommen. Am 12. Juli knackte Julia Grabher, mit dem tags zuvor sensationell gefeierten WTA-Challenger-Titel in Bari, erstmalig die Top 100 der Welt, als erste Österreicherin seit siebeneinhalb Jahren (Position 93 durch Yvonne Meusburger am 19. Jänner 2015). Zudem konnte sich Sinja Kraus im laufenden Kalenderjahr gleich um stolze über 250 Plätze verbessern und zeitweise unter die Top 200 des WTA-Rankings einziehen. „Und auch Tamira Paszek hat in letzter Zeit merklich aufgezeigt, sich unter die Top 500 zurückgekämpft und gewinnt teils auch bei höherwertigen ITF-Turnieren wieder ihre Partien im Hauptbewerb“, freute sich ÖTV-Sportkoordinatorin und -Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Maruska.

Aktuell sind Kraus und Melanie Klaffner bei einem ITF-W25-Turnier in Istanbul im Doppel gemeinsam bis ins Semifinale gekommen. „Das ist auch eine gute Übung für den Billie Jean King Cup“, so Maruska. Dort fordert das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team bekanntlich am 11. und 12. November im Multiversum Schwechat Lettland, beim Kampf um einen Platz in der im Frühjahr 2023 stattfindenden Qualifikationsrunde zu den Billie Jean King Cup by Gainbridge Finals 2023. Das ÖTV-Damenteam wird mit Kraus, Barbara Haas, Paszek und Klaffner aufwarten können: „Wir treffen uns alle am Sonntag, dem 6. November, am Abend zu einer ersten Einheit in Schwechat.“ Dann fängt der Countdown für den Länderkampf gegen die Baltinnen so richtig an.

Sportliche und wirtschaftliche Challenge im Billie Jean King Cup

Während Lettland auf seine Weltklassespielerin Jelena Ostapenko (WTA 18), die French-Open-Siegerin von 2017, setzen kann, muss Österreich auf Grabher diesmal verzichten. Nicht zuletzt deshalb sei laut Maruska klar: „Zu favorisieren sind wir sicherlich nicht. Wir sind aber alle zuversichtlich, dass wir es trotzdem schaffen können. Zwei Punkte gegen Lettlands Nummer zwei sind absolut realistisch, unsere Spielerinnen haben jedoch auch das Potential, um Ostapenko zu schlagen. Zudem zählt im Billie Jean King Cup nicht nur die Einzelleistung, sondern das Team. Und wir sind ein gutes Team, und als solches ist’s uns auch in den letzten Jahren schon einige Male gelungen, tolle Siege zu erreichen. Wir sind natürlich klare Außenseiterinnen, aber wir trauen uns die Überraschung zu.“

Der Länderkampf stellt allerdings nicht bloß sportlich eine enorme Herausforderung dar: „Es ist einerseits organisatorisch höchst anspruchsvoll, in der ziemlich kurzen Zeit, seit wir wissen, dass wir ein Heimspiel haben, eine derartige Veranstaltung auf die Beine zu stellen und aus dieser ein Top-Event zu machen. Andererseits ist es auch wirtschaftlich sehr schwierig – dass wir auf unsere Nummer eins Julia Grabher dieses Mal verzichten müssen, macht es uns natürlich auch nicht gerade leichter. Wir arbeiten weiterhin hart daran, um – gemeinsam mit Champ Events als Veranstalter – hoffentlich zumindest die schwarze Null zu schreiben.“ Karten für den Länderkampf können über oeticket bezogen werden. Ab dem heutigen 27. Oktober sind nun auch Einzeltickets zu einem Preis von 27 Euro pro Tag verfügbar.

Davis Cup: Vorbereitung auf die große Unbekannte

Österreichs Herren-Nationalteam hat im Davis Cup mit dem 4:0-Heimsieg über Pakistan am 16. und 17. September in Tulln hingegen bereits den Sprung in die Qualifikation zum Finalturnier 2023 geschafft. Aktuell heißt es für die ÖTV-Mannschaft abwarten, welchen Kontrahenten man (nach den Davis Cup by Rakuten Finals 2022 am 27. November) denn zugeteilt bekommen wird. „Wir sind natürlich gespannt auf die Auslosung“, meinte ÖTV-Kapitän Melzer, „wir wissen halt noch nicht, wo und gegen wen wir spielen werden.“ Die sogar noch kürzere Vorbereitungszeit als im Billie Jean King Cup, nämlich bis zur ersten Februar-Woche, stellt ebenfalls eine Herausforderung dar: „Wir haben versucht, diverse Hallen zu kontaktieren. Aber wir müssen einfach warten, was das Los ergibt – vor allem, ob wir überhaupt daheim oder doch auswärts spielen.“

Ein Wunschlos hat Melzer jedenfalls schon auf seinem Zettel – und auch ein dezidiertes Nicht-Wunschlos: „Schweden daheim wäre sicher das Wunschlos. Argentinien auswärts wäre dagegen eher weniger prickelnd.“ Sollte es ein Heimspiel werden, kommt es freilich in Sachen organisatorischer Erfordernisse stark darauf an, wie der Gegner denn lautet – ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft, Thomas Schweda, verriet hierzu Konkreteres: „Wir sind derzeit in gutem Kontakt mit der Olympiaworld Innsbruck, der Veranstaltungsstätte von den Davis Cup Finals 2021, außerdem mit dem VAZ St. Pölten und der Salzburgarena. Im Endeffekt hängt es stark vom uns zugelosten Gegner und natürlich von unseren Spielern ab, welchen Platz wir dann nehmen werden.“

Vereinszahlen in Österreich steigen weiter

Eine erfreuliche Entwicklung nimmt der ÖTV auch in einigen der wichtigsten Kennzahlen des heimischen Tennissports wahr. Ganz aktuell weiß man zu berichten, dass die Anzahl der Tennisclubs im Lande einen weiteren schönen Sprung nach oben gemacht hat. Denn waren es Ende 2021 noch insgesamt 1671 Vereine in Österreich, so sind es mittlerweile bereits deren 1705. Die Zahl der Vereinsmitglieder hatte sich indes schon in den letzten Jahren stets positiv weiterentwickelt: Waren Ende 2019 noch 173.477 Menschen in den Clubs als Mitglieder eingeschrieben, so waren dies Ende 2020 bereits 180.445 und Ende 2021 sogar 190.002. ÖTV-Präsident Ohneberg freute sich: „Das zeigt uns, dass sich der Tennissport in unserem Land derzeit hervorragend entwickelt.“ Das ist auch der Fall bei der internationalen Turnierlandschaft. So wurden in Österreich heuer erstmals drei ATP-Challenger in einem Jahr veranstaltet, darüber hinaus stolze 19 ITF-Turniere für Herren und Damen, was den heimischen Profis und Jungprofis das Voranschreiten erleichtert.

Sehr erfreut hat man im ÖTV auch die seitens der Politik am 5. Oktober 2022 verkündete Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung von jährlich 80 auf 120 Millionen Euro wahrgenommen. Doch weiterhin nicht gelöst ist die bedrohliche Problematik hinsichtlich der Energiekostenexplosion für die Hallenbetreiber. Ohne einer Unterstützung für diese, in Form einer (mindestens) teilweisen Abdeckung der gewaltigen Mehrkosten, droht der Tennissport künftig nur noch zu einer Halbjahressportart zu werden – und drohen auch massive, irreparable wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden. Eine Situation, die es ganz dringend zu vermeiden gilt, „denn der Tennissport beinhaltet 11.800 Arbeitsplätze, knapp 21.000 Ehrenamtliche und bringt dem Lande eine Wertschöpfung von stolzen 680 Millionen Euro. Und er hilft zudem, im österreichischen Gesundheitssystem 106 Millionen Euro an Kosten einzusparen, schon abzüglich der vergleichsweise geringen Unfallkosten von 7,8 Millionen Euro“, so Ohneberg, aus einer Studie von SportsEconAustria zitierend. „Es ist in dieser Thematik also nicht fünf vor zwölf, sondern bereits fünf nach zwölf.“

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