ELTERN

Eltern haben unterschiedlichste Zielvorstellungen, wenn es um das Training ihrer „Schätze“ geht. Die Vorstellung kann von der lustigen Nachmittagsbeschäftigung mit Freunden bis hin zum intensiven Leistungstraining reichen. Dazu kommt die Sorge, dass die Kinder über- oder unterfordert werden, oder nicht mit dem/der besten Freund:in spielen kann.

Zu guter Letzt spielen aber auch organisatorische Rahmenbedingungen – etwa die Informationen zu den Kursen, Zu- oder Absagen bei Krankheit uvm – aber natürlich auch die Dokumentation der Trainingsfortschritte eine große Rolle.

Kurz, es ist (neben einem altersgerechten Training) auch eine ausgezeichnete Kommunikation gefragt! Und dies meist nicht nur mit Eltern, sondern auch Großeltern, Onkeln, Tanten etc.. Übersichtliche Kursangebote, klare Ansprechpersonen und vor allem eine nachvollziehbare Entwicklungsdokumentation kann diese – sehr hohen, aber gerechtfertigten – Ansprüche gut abdecken. Und sie sind jedenfalls notwendig, denn seien wir ehrlich: ohne Eltern, die die Kinder beim Tennistraining unterstützen, gibt es schlicht kein Kindertraining.

Rolle der Eltern beim Training

Die Eltern nehmen zwar nicht am Training teil, aber sie entscheiden aufgrund der Erzählungen, Gemütslage und Fortschritte des Kindes, ob die Kurse angemessen sind, oder ob das Kind unter- oder überfordert ist.

Dabei darf man nie aus den Augen verlieren, dass Eltern Experten in Bezug auf den Körper und die Bedürfnisse ihrer Kinder sind – sie erkennen gesundheitliche Probleme sofort und wissen, welche Speisen sie vertragen, und in welchem sozialen Umfeld sie sich wohlfühlen. Seltener wissen sie aber über altersgerechte Trainingsformen oder Wettkampftraining Bescheid, weswegen ein intensiver Dialog mit den Eltern und eine gute Dokumentation der Zielsetzungen und Erfolge eine gute Vertrauens- und Gesprächsbasis fördern kann.

Wichtiger Inhalt dieses Dialoges ist es auch zu erkennen, wessen Zielsetzungen betrachtet werden. Denn: fremdgesetzte Ziele zu erreichen, erzeugt oft Stress. Deswegen sollte möglichst bald die Möglichkeit eingeräumt werden, dass sich die Kinder eigene Ziele formulieren!

Beziehung Eltern – Kinder – Trainer

Information und Kommunikation hat hier oberste Priorität! Die Eltern sollten immer gut über die Fortschritte der Kinder informiert werden, ein offenes oder aufklärendes Gespräch sollte immer gesucht werden, wenn es im Training besonders gut oder auch einmal nicht so gut gelaufen ist.

Das Wohl des Kindes hat Priorität, und nur durch diese Vernetzung kann zwischen allen drei Parteien, also zwischen Eltern – Kindern– Trainern, eine Bindung entstehen, die eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Vertrauensbasis ist. Die wenigen Minuten vor bzw. nach dem Training sind hier wichtig, da alle „Beteiligte“ kurz aufeinandertreffen, die Stimmung vor dem Training und danach gut wahrnehmbar ist und Fortschritte auch noch „in der ersten Aufregung“ kommuniziert werden können („ich habe heute den Smash gelernt!“)

Eltern beim Wettkampf

Auch in dieser Phase gilt es, eine klare Rolle zu übernehmen: Eltern unterstützen ihre Kinder dadurch am besten, wenn sie ihnen den Druck des Wettkampfes etwas nehmen – etwa durch gleiche Behandlung, egal ob das Kind gewinnt oder nicht, oder durch entspanntes, positives Verhalten beim Zuschauen.

Es ist eine verständlicherweise schwierige Situation für Eltern, die ihr Kind in einem Match beobachten, und Bälle aus ihrem Blickwinkel besser als „out“ beurteilen können oder negative Emotionen beeinflussen wollen. Wer ist nicht schon einmal am Spielrand gesessen und was überzeugt, dass ausschließlich das eigene Kind ungerecht behandelt wird?

Trotzdem sollten Eltern das Kind niemals coachen– denn dies ist die Aufgabe des Trainers und wenn diese Aufgabenteilung klar eingehalten wird, kann sich auch das Kind wesentlich besser orientieren und lernt zusätzlich, sich eigenverantwortlich am Platz zu verhalten. Denn das ist das Ziel!