Berechnung

Die Grund-Idee des ÖTV ITN AUSTRIA SPIELSTÄRKESYSTEMS basiert auf der laufenden Veränderung und Entwicklung des persönlichen Spielstärkegrads des Spielers. Nach der Erst-Einstufung trägt grundsätzlich jedes Spiel dazu bei, den ÖTV ITN AUSTRIA-Wert dynamisch zu verändern.

Die Berechnung

Zu einer positiven ITN-Veränderung (Verbesserung) kommt es grundsätzlich bei Siegen gegen besser gereihte Spieler. Aber auch gegen schlechter Gereihte, verbessert sich die jeweilige ITN, sofern die gegnerische ITN nicht zu weit entfernt ist.

Eine negative ITN-Veränderung (Verschlechterung) ergibt sich bei Niederlagen gegen jeden schlechter gereihten Gegner, aber auch gegen besser Gereihte innerhalb eines durch die Formel definierten Abstandes.

Die Berechnung erfolgt automatisch durch das IT-System und wird im Regelfall umgehend nach Erfassung des Ergebnisses ausgelöst, womit die ÖTV ITN AUSTRIA der Spieler stets aktuell ist.

Die ÖTV ITN Austria Formel

Zur rechnerischen Verwertung eines Spiel-Resultats werden die ÖTV ITN AUSTRIA-Werte des Siegers und des Verlierers subtrahiert:

 

s … ÖTV ITN AUSTRIA des Siegers vor dem Spiel

v … ÖTV ITN AUSTRIA des Verlierers vor dem Spiel

Der Differenzwert (Variablenwert) "x" wird wie folgt berechnet: x = v - s

 

Die Berechnung der ITN-Veränderung erfolgt nun nach dem Gesetz einer logistischen Ausgleichskurve.

 

Die Formel lautet:

Delta = 0,250 / (1,000 + 2,595 * e^(3,500*x))

Delta = ITN-Veränderung durch das Match

 

Basierend auf dieser Formel wird die gesamte ITN-Liste jede Nacht vollständig neu durchgerechnet. Mögliche Fehler in den Historien aufgrund von Korrekturen bzw. falschen Ergebniserfassungen werden auf diese Weise automatisch innerhalb von maximal 48 Stunden berichtigt. Daraus ergeben sich die Veränderungen der ÖTV ITN AUSTRIA-Werte beider Spieler, wobei beim Sieger von seinem Ausgangswert "s" der Wert der Berechnungsformel "Delta" abgezogen wird. Beim Verlierer wird sein Ausgangswert "v" zu dem Wert der Berechnungsformel "Delta" hinzugezählt.

Sicherheitskoeffizient

Jeder Spieler erhält einen Sicherheitskoeffizienten (SiK). Der SiK bewirkt, dass die errechnete Veränderung mit dem Faktor 0.5, 1.0 oder 2.0 multipliziert wird. Dadurch verändern sich falsch eingestufte Spieler schneller in Richtung ihres richtigen Wertes (doppelte Veränderung) und Spieler, die gegen falsch eingestufte und als unsicher geltende Spieler spielen, verändern sich nicht so stark wie bisher (50%).

 

Die Funktion des SiK erläutern die folgenden Beispiele:

 

Spieler 1 hat einen SiK von 1 (d.h.: er ist sicher = 100%):

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Spieler 2 hat SiK = 1: Beide Spieler verändern sich mit 100% Wertung

Spieler 2 hat SiK < 1: Spieler 2 verändert sich mit 200% des errechneten Wertes, Spieler 1 nur mit 50% der Normal-Wertung

 

Spieler 1 hat einen SiK < 1 (d.h.: er ist noch unsicher):

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Spieler 2 hat SiK = 1: Spieler 1 verändert sich mit 200%, Spieler 2 nur mit 50% der Normal-Wertung

Spieler 2 hat SiK < 1: Beide Spieler verändern sich mit 100% Wertung

Ob ein Spieler sicher ist oder nicht, ist in seinem ITN-Portrait ersichtlich.

 

Alle zuvor angeführten Prozentsätze können sich je nach Spielergebnis auch noch reduzieren. (z.B. 50 % bei vereinsinternen Matches). Beispielsweise reduzieren sich die oben angeführten 200% bzw. 50% bei vereinsinternen Matches dadurch auf 100% bzw. 25 %, wenn ein sicherer Spieler gegen einen unsicheren Spieler spielt.

 

Der SiK errechnet sich wie folgt: Je Spiel innerhalb der letzten 365 Tage wird der Wert 0.34 zum jeweiligen SiK eines Spielers addiert. Maximal kann der SiK den Wert 1 erreichen. Er wird täglich neu ermittelt. Sämtliche Summanden für den SiK korrespondieren auch mit den Ergebnis-Gewichtungen. D.h.: Wenn ein Match nur zu 50% gewertet wird, reduzieren sich auch die SiK-Summanden auf 50%, also anstatt 0.34 nur 0.17 usw. Man benötigt also beispielsweise zumindest 3 voll gewertete Einzel, um als sicher zu gelten. Bei Doppelspielen kommt der SiK nicht zur Anwendung, er erhöht sich allerdings entsprechend durch Doppelspiele.

Berechnung beim Aufeinandertreffen von Spielern unterschiedlicher Altersklassen

Treffen Jugendliche und AK-Spieler aufeinander, tritt bei der Berechnung eine Sonderregelung in Kraft. Als Jugendliche gelten alle Spieler zwischen 11 und 16 Jahren (es gilt das Geburtsjahr), und als AK-Spieler gelten alle Spieler zwischen 21 und 99 Jahren (es gilt das Geburtsjahr).

 

Trifft ein Jugendlicher auf einen Aktiven, so gilt: Gewinnt der schlechter eingestufte Jugendliche gegen den besser eingestuften AK-Spieler, so verändert sich der Jugendliche um 200% der errechneten ITN-Veränderung, der AK-Spieler nur um 50%. Die SiK-Logik aus Punkt C 2 findet hier keine zusätzliche Anwendung. Verliert der schlechter eingestufte Jugendliche gegen den besser eingestuften AK-Spieler, so wird die normale Berechnungslogik inkl. der der SiK-Logik angewandt.

Regelung für Top-Spieler mit ATP- oder WTA-Ranking

Für ATP-Spieler mit offiziellem Ranking ist der ITN-Bereich von 1,0 bis 1,5 reserviert, für WTA-Spielerinnen der ITN-Bereich 3,0 bis 3,3. Die ATP- und WTA-Rankings werden an jedem 1. Mittwoch jedes Monats aktualisiert. Scheint ein Spieler nicht mehr im ATP- oder WTA-Ranking auf, wird sein Wert auf 1,5 (Herren) bzw. 3,3 (Damen) gestellt und kann sich dann dynamisch weiter verändern.

ITN-Wertung für Doppel-Matches

Doppel-Matches werden ebenso ITN-gewertet und zählen somit auch für die Spielstärkeliste. Die Veränderung ergibt sich dabei aus dem jeweiligen ITN-Mittelwert der Doppelpaarungen und errechnet sich dann gleich wie im Einzel. Die Veränderungen nach oben und unten werden dabei beiden Partnern zu jeweils 25% angerechnet. Es gibt keine gesondert geführte Doppel-Rangliste! Alle ITN-Veränderungen fließen in die Einzel-Liste ein.

Automatische periodische ITN-Anpassung von Jugendlichen ab AK11

Die jährliche Aufstufung von Jugendlichen ab AK11 wird per 01.01.yyyy durchgeführt. Es gilt: bis zur AK U16 werden Jugendliche pro Jahr um 0,150 aufgewertet.

Es besteht die Möglichkeit, ITN-wertungsrelevante Niederlagen (Einzel- und Doppelniederlagen) zu streichen. Streichungen können sofort vorgenommen werden, also ab der 1. Niederlage. Eine zweite Niederlage kann ab der 6. Niederlage gestrichen werden, eine dritte ab dem 11. usf.

 

Streichungen können max. 14 Tage nach dem Spieldatum durchgeführt werden, andernfalls verfallen die streichungsrelevanten Niederlagen. Streichungen haben auf den Gegner keinen Einfluss und verändern somit auch nicht dessen ITN-Wert. Wird ein Doppel-Match gestrichen, hat das auch auch auf den ITN-Wert des eigenen Partners keinerlei Einfluss.

Ausschlaggebend für die Anzahl an streichungsrelevanten Spielen sind Niederlagen (nicht wie bis 31.12.2022 gültig: absolvierte Spiele!), die auch eine ITN-Veränderung bewirken. Niederlagen ohne ITN-Veränderung können somit NICHT gestrichen werden. Auch Matches, die w.o. gegeben wurden, können NICHT gestrichen werden.

 

Mit Jahresende (31.12.yyyy) verfallen sowohl alle für eine Streichung relevanten Niederlagen als auch die Streichungsmöglichkeiten an sich für das abgelaufene Spieljahr.

Setzung bei ITN-Turnieren

Für die Setzung im Bewerb wird der zum Zeitpunkt des Auslosung vorliegende ITN-Wert herangezogen.

ITN-Veränderungen bei "Retired" und "w.o."

Beim Spielstatus "Retired" (= Aufgabe während des Spiels) verändern sich beide Spieler nach oben angeführten Bedingungen, bei "w.o." verschlechtert sich der w.o.-Gebende um 0,10 Punkte, der "Sieger" verändert sich jedoch gar nicht. Auch bei einem w.o. im Doppel gibt es eine Strafwertung (Details siehe Rulebook).

Bewertung von Bewerben: Jedes Spiel zählt!

Jedes Spiel, das in einem vom Landesverband oder ÖTV organisierten Bewerb stattfindet, wird zur Bewertung herangezogen. Darüberhinaus können aber auch Spiele, die auf Vereinsebene stattfinden, in die Bewertung einfließen. Somit tragen eine Vielzahl von Bewerben zum ÖTV ITN AUSTRIA SPIELSTÄRKESYSTEM bei:

    Sommer-Mannschaftsmeisterschaft (automatisch, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Spiele im Rahmen eines ÖTV-Ranglistenturniers (automatisch, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Spiele im Rahmen eines ITN-Turniers (automatisch, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Winter-Mannschaftsmeisterschaft (automatisch, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Hobby-Mannschaftsmeisterschaft (automatisch, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Spiele im Rahmen eines Vereinsturniers (Erfassung durch ITN-Administrator, 100% bzw. je nach Spielmodus)
    Grundsätzlich gilt: Jedes Match auf nur einen Gewinnsatz oder auch verkürzte Sätze wird nur zu 50% gewertet.

Vereinsturniere

Bei Vereinsturnieren, die ausschließlich auf der Anlage des Veranstalter-Vereins ausgetragen werden dürfen, wird zwischen einem "internen" Turnier (es nehmen ausschließlich Vereinsmitglieder teil) und einem "offenen" Turnier (es können auch Spieler anderer Vereine oder auch Nicht-Vereinsmitglieder teilnehmen) unterschieden. In der Praxis gelten aber für beide Turnierarten die gleichen Bestimmungen und Abwicklungsmodalitäten:

    Teilnehmer müssen über eine gültige Lizenz (GOLD oder SILVER) verfügen Spieler, die bereits über eine Lizenz verfügen, können am Turnier in jenem Bewerb teilnehmen, der ihrer Spielstärke entspricht.
    Einfache Vereinsmitglieder ohne Lizenz werden zunächst lizenziert (SILVER) und erst-eingestuft, gleiches gilt für Vereinsmitglieder eines anderen Vereins ohne Lizenz bzw. Nicht-Vereinsmitglieder.

Für die Lizenzierung wird ein geringer Betrag für die administrative Abwicklung eingehoben werden (€ 10,- für die Silver-Lizenz). Eine Lizenz ist ab Ausstellungsdatum bis zum nächstfolgenden 30.4. gültig.

 

Die Bewerbe des Turniers werden nach Spielstärke ausgeschrieben. Vereinsturniere, die für ÖTV ITN AUSTRIA gewertet werden, müssen immer nach Spielstärke ausgeschrieben werden. Ein Turnier kann nur für eine Spielstärke oder auch für mehrere Spielstärken ausgeschrieben werden. In diesem Fall werden mehrere Bewerbe für jeweils eine Spielstärkekategorie durchgeführt.

Club-Rangliste basierend auf ITN Austria

Für jeden Verein wird ein Auszug der österreichweiten ÖTV ITN AUSTRIA-Liste generiert, der alle Personen umfasst, deren Stammzugehörigkeit beim jeweiligen Verein liegt. Ergebnisse, die aus anderen Bewerben eingeflossen sind, werden dabei natürlich berücksichtigt.

Weitere Details finden Sie im ITN-Rulebook