Österreich ist beim Finalturnier ausgeschieden
Sechster Anlauf, gegen Deutschland zu gewinnen, sechste Niederlage: Das Generali Austria Davis Cup Team musste sich in der Olympiaworld Innsbruck 1:2 geschlagen geben. Jurij Rodionov (ATP-139) brachte die Mannschaft von Kapitän Stefan Koubek mit dem 6:1, 7:5 gegen Dominic Koepfer (ATP-54) in Führung, anschließend verlor Dennis Novak (ATP-118) gegen seinen Kumpel Jan-Lennard Struff (ATP-51) 5:7, 4:6, und zum Abschluss unterlagen Oliver Marach und Philipp Oswald der starken Paarung Kevin Krawietz/Tim Pütz 3:6, 4:6. Somit fixierte Deutschland den Gruppensieg und wird am Dienstag in Innsbruck gegen Großbritannien um den Einzug ins Semifinale spielen, das in Madrid ausgetragen wird.
„Ich muss noch einmal jammern, weil es einfach extrem enttäuschend war, dass wir hier keine Zuschauer hatten. Es wäre einfach perfekt gewesen und hätte uns viel geholfen“, sagte ÖTV-Kapitän Stefan Koubek. „Ich bin stolz auf mein Team, sie haben alles gegeben. Es war eine großartige Woche, wir haben gut trainiert. Leider sind wir jetzt ausgeschieden, dabei wäre so viel drinnen gewesen.“
Der Lichtblick
Rodionov, der beim 0:3 gegen Serbien nicht zum Einsatz gekommen war, sorgte bei diesem Davis Cup-Finalturnier in Innsbruck für den einzigen Punkt. Es war der erste Sieg des Niederösterreichers für das Team im vierten Versuch. Dabei lieferte der 22-Jährige über eineinhalb Sätze eine fabelhafte Vorstellung ab, er führte 6:1, war im zweiten Durchgang Break vor, ehe er einen weiteren Breakball vergab, das Rebreak hinnehmen und zwei Satzbälle Koepfers abwehren musste, um schließlich dem Deutschen bei 6:5 den Aufschlag abzuknöpfen. „Ich bin glücklich mit meiner Perfomance. Es ist etwas Spezielles, dass ich meinen ersten Davis Cup-Sieg auf heimischen Boden hier in Innsbruck feiern durfte“, sagte Rodionov. „Es ist ein Traum, der wahr geworden ist, ein Meilenstein. In meiner persönlichen Rangliste steht dieser Sieg für mein Land ganz oben.“
Schlechte Entscheidungen
Dennis Novak hingegen war, wie nicht anders zu erwarten, zerknirscht nach der Zweisatz-Niederlage gegen Struff. „Es war kein gutes, aber auch kein schlechtes Match von mir. Ich habe bei 5:5 ein paar schlechte Entscheidungen getroffen, die nicht hätten sein müssen“, sagte der 28-jährige Niederösterreicher. „Gegen einen starken Aufschläger wie Struffi ist es dann schwer. Ich hätte durchaus Chancen gehabt, aber dann hat auch das nötige Glück gefehlt.“
Auch die Doppel-Routiniers zogen eine durchwachsene Bilanz. „Heute wussten wir, dass es eine viel schwierigere Aufgabe als gegen Serbien wird. Wir haben leider zwei schlampige Games gehabt, die uns Breaks eingebracht haben“, sagte Oliver Marach nach seinem letzten Davis-Cup-Match. Und Philipp Oswald ergänzte: „Pütz hat überragend gespielt. Dann ist es schwierig, wenn die abgehen wie die Feuerwehr.“
Die Qualifikationsrunde
Das Aus in Innsbruck bedeutet, dass sich das Generali Austria Davis Cup Team nun in der Qualifikationsrunde für das Finalturnier 2022 wiederfindet. Ausgelost wird am 5. Dezember in Madrid, gespielt wird 4. und 5. März. Ob daheim oder auswärts, hängt vom Gegner ab.