Durchwachsene Bilanz bei den Paralympics
Die Paralympics in Tokio sind für die österreichischen Rollstuhltennis-Spieler nicht gut verlaufen. Vier Männer, so viele wie nie, sind im Einzel angetreten. Alle vier sind leider in der ersten Runde ausgeschieden. Im Doppel mussten sich Nico Langmann und Thomas Flax im Viertelfinale geschlagen geben.
Routinier Martin Legner spielte wegen der Mittagshitze unter geschlossenem Dach und unterlag dem Chinesen Zhenxu Ji 1:6, 0:6. „Die Temperaturen waren drinnen ganz anders als heraußen, die Bälle waren viel schneller und das Licht auch anders. Aber ich will jetzt gar keine Ausreden suchen, er war heute vor allem der bessere Spieler und hat mir keine Chance gelassen“, sagte der Tiroler. „Es war aber jedenfalls eine große Ehre und richtig cool, hier am Center Court zu spielen.“
Ebendort durfte auch Legners Doppelpartner Josef Riegler ran, dem gegen den Niederländer Ruben Spaargaren ebenfalls nur ein Game gelang. „Der erste Satz war eine reine Katastrophe! Ich konnte das Rundherum nicht ausblenden, war überhaupt nicht am Platz", sagte der Niederösterreicher. "Dazu kommt, dass ich ein Spieler bin, der Ballwechsel braucht und die hat er mir nicht gegeben. Es war nur Bumm, Bumm, Fehler, Punkte!"
Nico Langmann, die rotweißrote Nummer 1, erwischte einen Traumstart – dank tatkräftiger Unterstützung seines Gegners, der im ersten Aufschlagspiel sechs Doppelfehler (!) fabrizierte. Am Ende ging Satz eins – nach einer umstrittenen Challenge-Entscheidung im Finish jedoch an Jef Vandorpe aus Belgien: 6:4. Der Knackpunkt in einer bis dahin umkämpften Partie mit intensiven Ballwechseln. Im zweiten Durchgang spielte die Nummer 15 des Turniers seine Klasse aus und siegte 6:1. „Ich kann trotz der Niederlage stolz auf mich sein, habe gekämpft wie ein Löwe und teilweise richtig gutes Tennis gespielt. Deshalb lässt mich das Aus in Runde 1 nicht verzweifeln“, sagte Langmann.
Schließlich konnte auch Thomas Flax nicht für das erhoffte Erfolgserlebnis sorgen. Gegen den Südafrikaner Evans Maripa setzte es eine klare 2:6, 0:6-Niederlage. „Jetzt heißt es: Schalter umlegen und voller Fokus auf das Doppel. Da wollen wir angreifen!“
Nachdem Martin Legner und Josef Riegler schon in der ersten Runde des Doppelturniers ausgeschieden waren, scheiterten Nico Langmann und Thomas Flax im Viertelfinale, das die beiden mit einem hart erkämpften 3:6,-6:4,-7:5-Erfolg über das spanische Gespann Enrique Siscar Meseguer und Francesc Tur erreicht hatten. Der Vorarlberger Flax zeigte sich nach dem Erstrundenmatch im Gespräch mit dem ORF überglücklich: „Es war alles, es war hart, es war Kampf, es war Schweiß, vom Nico auch Tränen - der hat sich heute durchgebissen durch die Schmerzen und ich habe ihn unterstützen können mit dem besten Tennis, das ich je gespielt habe.“
In der Runde der letzten acht Teams war dann allerdings gegen die als Nummer 1 gesetzte britische Paarung Alfie Hewett / Gordon Reid nichts zu holen. Langmann/Flax gelang kein Gamegewinn.
Quelle: ÖPC