Der Österreichische Tennisverband trauert um Petr Hutka sen.
Eine traurige Nachricht hat in der Vorwoche nicht nur den Tschechischen, sondern auch den Österreichischen Tennisverband erreicht: Petr Hutka sen. ist letzten Mittwochabend im Alter von 76 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Der Tscheche hatte in den 1980er- und 1990er-Jahren auch zahlreiche Verdienste um den österreichischen Tennissport erworben, insbesondere beim ÖTV und beim Postsportverein in Wien.
Die erfolgreichere Profikarriere hatte sein jüngerer Bruder Pavel Hutka hingelegt, der es einst unter die Top 100 der Welt geschafft hatte und 1978 gar im Doppelfinale des ATP-Turniers in Kitzbühel gestanden war. In seiner Trainerlaufbahn machte dem Älteren Petr aber keiner so schnell was vor. Im Alter von 32 Jahren begann er mit der Ausbildung von Leistungsspieler:innen, führte dabei etliche Spieler:innen wie Karel Novácek, Libor Pimek und Jana Pospísilová in die Weltspitze und leitete ab den späten 70er-Jahren mehrfach diverse tschechische Nationalauswahlen. Unter anderen war er auch einer der Betreuer von Tschechiens Davis-Cup-Siegerteam 1980 – mit den Spielergrößen Ivan Lendl, Tomas Smid, Jan Kodes und Pavel Slozil.
Hutkas Verbindung zum österreichischen Tennissport begann Ende der 80er-Jahre, als er beim zu dieser Zeit größten Tennisclub des Landes, dem Postsportverein in Wien, als Cheftrainer anheuerte. Im Zuge dessen wurde der Österreichische Tennisverband in der weiteren Folge auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn als Technischen Direktor, wie damals die Position des Sportlichen Leiters bezeichnet wurde. Diese bekleidete er dann von 1993 bis 1996. Nicht nur mit der heimischen Tennislegende Horst Skoff arbeitete er einst, sondern beim ÖTV zum Beispiel mit den späteren Davis-Cup-Assen Stefan Koubek, Clemens Trimmel und Markus Hipfl sowie mit Thomas Perchtold und Mario Mattischek.
„Er war einfach ein geiler Trainer“: Koubek betroffen
Der Ex-ÖTV-Davis-Cup-Kapitän Koubek erzählte im Gespräch mit dem Österreichischen Tennisverband: „Ich habe Petr noch mehrmalig bei Grand-Slam-Turnieren getroffen und wusste, dass es ihm gesundheitlich nicht so gut ging. Die Nachricht von seinem Tod hat mich schon getroffen, weil er ja einen sehr positiven Einfluss auf meine Karriere gehabt hat – als Coach und als toller Mensch. Er war einfach ein geiler Trainer. Er hat uns zwar ziemlich geschunden, aber in einer Art und Weise, auf die es vertretbar war, und er hat stets auch Spaß hineingebracht.“ Zugleich habe Hutka eine starke Autorität verkörpert. Tschechische Ansätze habe Koubek bei seiner eigenen Spielweise klar wahrgenommen: „Vielleicht war das ein Mitgrund, dass meine Rückhand stets so gut war und die Vorhand schlecht, genau wie bei den meisten Tschechen“, lächelte der 47-jährige Kärntner. „Und vielleicht hat mich Petr darum so gemocht.“ Koubek war 1994 letztlich zu Coach Günter Bresnik gewechselt: „Es gab Gerüchte, dass Petr weggehen wird – und niemand wusste, was danach passieren würde.“
Hutka arbeitete in weiterer Folge einmal mehr erfolgreich mit einem Tschechen, dem Ex-Weltranglisten-26. Sláva Dosedel, zusammen. 1997 wurde er Präsident des TK Precheza Prerov. Ein Amt, das er rund 27 Jahre lang ausführte. Bis zu seinem letzten Tag.
Der Österreichische Tennisverband verneigt sich in Dankbarkeit vor Petr Hutka sen. und drückt sein Mitgefühl gegenüber dessen Angehörigen aus.