Große Vorfreude trotz leerer Ränge
Am Freitag trifft Österreich beim Daviscup-Finalturnier 2021 mit Beginn um 16 Uhr auf Serbien mit dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, der am Dienstag in Tirol ankam. Am Sonntag bekommt es das Generali Austria Team mit Deutschland zu tun.
Seit Sonntag stehen täglich zwei Trainingseinheiten der rot-weiß-roten Mannschaft auf dem Center Court in der Olympiahalle auf dem Programm. Neben Dennis Novak und Jurij Rodionov sowie dem Doppel-Duo Oliver Marach und Philipp Oswald ist auch wieder Gerald Melzer mit dabei, dem in Innsbruck der erste Daviscup-Einsatz seit Februar 2018 bevorstehen könnte.
„Es bedeutet mir unglaublich viel, dass ich als Spieler wieder die Nationalhymne hören darf. Zu Saisonbeginn hätte ich mir nicht gedacht, dass das noch einmal der Fall sein würde“, sagte Melzer, dem im Oktober mit dem Turniersieg beim Challenger in Bogota ein beeindruckendes Comeback nach langer Verletzungspause gelang. „Umso mehr tut es mir weh, dass der Daviscup vor leerem Haus stattfinden muss“, ergänzte der 31-jährige Niederösterreicher mit aktueller Weltranglisten-Position 287.
Dass Melzer wieder sichtlich Freude am Tennis hat, zeigte auch das Training in Innsbruck. „Es macht mir wieder extrem viel Spaß, Matches zu spielen und Matches auch zu gewinnen – und das zum Glück schmerzfrei. Auch von dem her freue mich sehr auf diesen Daviscup. Ich habe in Südamerika solide gespielt und gefightet, wie ich es eigentlich immer mache. Aber im Vergleich dazu, wie ich im Training spiele, habe ich in den Matches noch Luft nach oben“, so Melzer, dem auch die Bedingungen in der Olympiahalle entgegenkommen. „Indoor-Hard ist ja bekanntlich nicht gerade meine bevorzugte Kombination, aber der Platz hier ist eher langsam und die Bälle springen auch ziemlich hoch ab – es ist also genau so, wie ich es gerne mag“, urteilte Melzer.
Ähnliche Eindrücke hat auch Dennis Novak vom Center Court gewonnen: „Der Platz ist fair und eher auf der langsamen Seite, die Bälle gehen relativ schnell auf“, meinte Novak, der ebenfalls der fehlenden Daviscup-Atmosphäre aufgrund des derzeit geltenden Lockdowns in Österreich nachtrauert. „Das Stadion ist richtig schön. Dass wir hier ohne Zuschauer spielen müssen, ist sehr bitter. Aber wir müssen aus dieser Situation jetzt das Beste machen. Wir haben lange auf diese Woche hingefiebert und mussten mehr als eineinhalb Jahre darauf warten – jetzt werden wir bei diesem Daviscup alles raushauen“, versprach der Weltranglisten-118.
Stefan Koubek, der Kapitän des Generali Austria Daviscup-Teams, bezeichnete den Platz „als sehr angenehm“. Die Tatsache, dass vor leeren Rängen gespielt werden muss, hat der Kärntner abgehakt: „Wir haben uns auf Spiele bei einem riesengroßen Event vor prächtiger Publikumskulisse gefreut. Dazu haben wir Heimvorteil, was beim derzeitigen Modus ja nicht selbstverständlich ist. Aber jammern hilft nichts, wir müssen unseren Blick nach vorne richten. In den kommenden Tagen steht neben unserem Training auch die Beobachtung unserer Gegner auf der Agenda“, erklärte Koubek.