ATP-Challenger Ostrau: Erler und Miedler holen fünften gemeinsamen Doppeltitel

Das heimische Erfolgsdoppel zeigt in Tschechien wieder auf, nicht als einzige Österreicher in dieser Woche.
Verfasst von: Manuel Wachta, 01.05.2022
© GEPA pictures/ Patrick Steiner
Lucas Miedler, Alexander Erler

Am 31. Juli 2021 das ATP-Heimturnier in Kitzbühel, darauf im Herbst die ATP-Challenger in Sibiu, Helsinki und Forli – und jetzt auch der ATP-Challenger in Ostrau: Alexander Erler und Lucas Miedler haben in Tschechien Samstagnachmittag ihren fünften gemeinsamen Doppeltitel gefeiert, den vierten auf dieser Ebene. Der Tiroler und der Niederösterreicher bezwangen bei dem Sandplatzturnier der Kategorie 80 im Endspiel der Topgesetzten die zweitgereihten Hunter Reese (USA) und Sem Verbeek (Niederlande) mit 7:6 (5), 7:5. Somit schnappte sich das rot-weiß-rote Davis-Cup-Team pro Kopf 1335 Euro Preisgeld und 80 ATP-Punkte. Mit Letzteren wird sich Erler im ATP-Doppelranking am kommenden Montag erstmals unter den Top 100 der Welt finden, Miedler nur knapp außerhalb von diesen.

Erler/Miedler hatten im Turnierverlauf zuvor zwei Zweisatz-Siege gefeiert, im Semifinale von einem Nichtantritt profitiert und es gegen Reese/Verbeek dann weit spannender als nötig gemacht. Die beiden vergaben bei einer raschen 3:0-Führung drei Chancen auf das Doppelbreak zum 4:0, bei 5:2 zwei Satzbälle, bei 5:3 und Entscheidungspunkt nochmalig einen Satzball und verwerteten schließlich erst im Tiebreak den insgesamt sechsten. Im zweiten Satz mussten sie dafür selbst bei 4:5 einen Satzball abwehren und konnten das Match Tiebreak hiermit knapp verhindern, breakten darauf im nächsten Game nach 30:0 und 40:30 für Reese/Verbeek und servierten anschließend zu null aus.

Mit Siegespokal direkt weiter nach Mauthausen

„Die Woche hatte Höhen und Tiefen, mit dem Einzel bei mir“, erzählte Miedler gegenüber dem ÖTV. Er habe im Qualifikationsfinale zunächst „nicht ganz fit“ verloren, war aber als Lucky Loser doch noch ins Achtelfinale gekommen und dort knapp gescheitert. „Das war natürlich ein bisschen bitter. Im Doppel war wichtig, dass wir die erste Partie gewonnen haben, es war keine leichte gegen Gengel/Rosol. Die Wildcard-Gegner waren darauf zum Glück nicht ganz so stark, dann ein w.o., das hilft natürlich. Im Finale waren wir anfangs klar besser, haben echt viele Chancen gehabt. Gottseidank habe ich beim Tiebreak einen guten Satzball gespielt. Der zweite Satz war offen, es hätte auch in die andere Richtung gehen können. Im Endeffekt war’s ein verdienter Sieg.“ Nächstes Ziel sei natürlich, Erler in die Top 100 zu folgen, „aber es ist nicht das Hauptziel. Wir müssen schauen, dass wir noch weiter nach vorne kommen“ – denn dann werden auch die Grand Slams ein Thema.

Erler freute sich gegenüber dem ÖTV, „nun endlich die Top 100 geknackt zu haben“. Und atmete nach dem sehr knappen Doppelfinale tief durch: „Wir sind beide super gestartet, haben die ersten Games richtig gut returniert, waren schon 5:2 vorne, haben dann leider zwei Entscheidungspunkte nicht gemacht – aber wir sind cool geblieben.“ Schlüssel zum Erfolg sei das gewonnene Tiebreak im ersten, der abgewehrte Satzball im zweiten Satz und der „unglaubliche No-Ad-Punkt von Lucas bei 5:5 gewesen – das war sehr wichtig.“ Es sei „eine geile Woche gewesen. Und ich hoffe, dass ich jetzt das Selbstvertrauen vom Doppel ins Einzel mitnehmen kann, denn da ist es jetzt die letzten Wochen nicht so rund gelaufen. Wir haben beide noch sehr viel Potenzial im Einzel und im Doppel.“ Die nächste Chance auf Einzel-Erfolgserlebnisse gibt’s schon am Sonntag: Für Erler und Miedler ging es nach ihrem Doppeltriumph direkt weiter zum Danube Upper Austria Open. Beim ATP-Heim-Challenger in Mauthausen sind sie in der Qualifikation im Einsatz – und im Doppel.

Halbfinale für Neumayer, erster ATP-Punkt für Sorger mit 16 Jahren

Nach Erler und Miedler sorgte diese Woche Lukas Neumayer für das beste rot-weiß-rote Abschneiden. Der 19-Jährige kam beim ITF-M25-Sandplatzturnier in Santa Margherita di Pula mit drei klaren Zweisatz-Siegen ins Semifinale, eliminierte dabei den drittgesetzten Deutschen Louis Weßels (ATP 344) mit 6:4, 6:1. Erst danach war für den Salzburger (ATP 469) in Italien gegen den topgesetzten Serben Miljan Zekic (ATP 285) knapp mit 6:1, 4:6, 3:6 Endstation. Bei einem weiteren ITF-M25-Sandplatzevent in Kairo holte indes der erst 16-jährige Sebastian Sorger seinen ersten ATP-Punkt. Der junge Steirer profitierte nach drei Qualifikationserfolgen im Hauptfeld von der Aufgabe des sechstgesetzten Rumänen Bogdan Ionut Apostol (ATP 528) beim Stande von 2:0 im ersten Satz. Im Achtelfinale war für Sorger darauf beim 2:6, 2:6 gegen den Italiener Marco Miceli (ATP 711) nicht sehr viel zu holen. Auch auf ihn wartet nun ein Qualifikationsstart in Mauthausen, seine Premiere bei einem ATP-Challenger. In Kairo absolvierte indes Neil Oberleitner in der ersten Runde eine der wohl längsten Profipartien aller Zeiten: Der Wiener Qualifikant (ATP 854) verlor gegen den 17-jährigen, thailändischen Wildcard-Spieler Maximus Jones (ATP 1369) nach 4:28 Stunden Spielzeit und sieben vergebenen Matchbällen mit 7:6 (4), 6:7 (4), 6:7 (7).

Bei den Damen waren vier Fünftel aus dem Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria im Einsatz. Während es für Julia Grabher und Barbara Haas mit Einzel-Auftaktniederlagen beim ITF-W60-Sandplatzturnier in Zagreb diesmal nicht nach Wunsch lief, verzeichnete Sinja Kraus beim ITF-W25-Event von Kairo immerhin ein Einzel-Viertelfinale und Doppel-Halbfinale, Letzteres gemeinsam mit Melanie Klaffner.

Hier alle Ergebnisse der ÖsterreicherInnen in Kalenderwoche 17.

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