Wolfgang Thiem unterstützt Jurij Rodionov
Jurij Rodionov hat kein berauschendes Tennis-Jahr hinter sich. 20 Siegen stehen 22 Niederlagen gegenüber, nur ein Mal, in Glasgow, erreichte der 20-jährige Niederösterreicher auf Challenger-Ebene ein Halbfinale. Anfang Februar debütierte der Linkshänder im Daviscup gegen Chile und musste in Salzburg eine knappe und eine deutliche Niederlage einstecken. Der Plan, in der ATP-Weltrangliste weiter stetig nach oben zu klettern, ging nicht auf – am 20. Mai 2019 lag Rodionov noch auf Platz 187, nun ist er sogar aus den Top-300 gerutscht und damit fünftbester Österreicher hinter Dominic Thiem, Dennis Novak, Sebastian Ofner und Lucas Miedler.
Fast logisch also, dass der statistisch belegbare Abwärtstrend gestoppt werden muss.
Bruder-Manager Egor Rodionov und Sportwissenschafter Florian Pernhaupt suchten und fanden das Gespräch mit Wolfgang Thiem, der neben Sohn Dominic auch Novak und Ofner trainiert. „Im Tennis versuchen wir seit Monaten, Stabilität zu bekommen, im Sinne einer gesunden Interaktion zwischen Trainer und Spieler, und im Sinne einer klaren Anwendung aller Inhalte“, sagt Pernhaupt, der im Team Rodionov für den konditionellen Bereich zuständig ist. „Die Anlehnung an Wolfgang Thiem soll für Ruhe, Erfahrungsaustausch und für eine klare Linie sorgen. In seinem Beisein kann sich ein junger Trainer entfalten und hat die Möglichkeit, Ideologie, Inhalte und Herangehensweise permanent abzustimmen“, sagt der ehemalige ÖTV-Sportkoordinator. „Egor und ich sprechen alle Vorschläge primär unter uns ab, gemeinsam filtern wir sie dann, transportieren sie an Jurij und setzen sie, wenn alle einverstanden sind, in die Tat um.“
Vor Kurzem wurde die Zusammenarbeit mit Wolfgang Thiem aufgenommen. Alle zwei Monate finden Meetings statt, bei denen alle weiteren Trainings- und Wettkampfschwerpunkte abgestimmt werden. Weiters werden die Turnierleistungen und relevanten Entwicklungen analysiert, allfällige Korrekturen am Turnierkalender vorgenommen sowie die Zielvorgaben für die kommenden zwei Monate im Training und Wettkampf konkret festgelegt. Wenn es sich zeitlich, inhaltlich und organisatorisch ausgeht, wird Wolfgang Thiem Trainings beobachten und, gemeinsam und in Absprache mit dem Team, auch auf dem Platz stehen und Tipps für die unmittelbar nächsten Trainingseinheiten geben. Durch die Zusammenarbeit ergibt sich für Rodionov auch die Chance, sich im Training mit den Thiem-Schützlingen Dennis Novak und Sebastian Ofner zu messen.