Rollstuhltennis: Stockerlplätze in Lettland
Österreichs Rollstuhltennisteam reiste am Montag, dem 11. März, nach Jurmala und war seit zehn Jahren wieder mit drei Teams (Damen, Herren und Quads) am Start, und das große Ziel lautete: Qualifikation für die Hauptrunde des World Team Cups.
Das Damenteam, bestehend aus Christina Pesendorfer und Vanessa Jenewein, sicherte sich nach den beiden Gruppenspielen gegen Schweden und die Schweiz den zweiten Platz und stand im Halbfinale dem Team der Türkei gegenüber. Erst im entscheidenden Doppel sicherten sich Tina und Vanessa den Einzug ins Finale, wo sie mit der Schweiz erneut dem Gruppensieger aus dem Grunddurchgang gegenüberstanden. Christina und Vanessa hatten gegen die beiden starken Schweizerinnen Nalani Buob (ITF 22) und Angela Grosswiler (ITF 52) das Nachsehen, durften sich jedoch voller Stolz die Silbermedaille um den Hals hängen.
„Wir sind über die Silbermedaille natürlich sehr happy. Vor allem das Halbfinalmatch gegen die Türkei war sicher das Highlight schlechthin, da haben wir im Doppel wirklich stark gespielt. Mal schauen, vielleicht ergibt sich ja eine Chance auf eine Wildcard für den Hauptbewerb, denn so eine Silbermedaille macht natürlich Lust auf mehr“, so Christina Pesendorfer.
Das Herrenteam rund um Nico Langmann, Josef Riegler und Martin Legner ging als topgesetztes Team in das Qualifikationsevent. Erwartungsgemäß wurden die Gruppenspiele gegen die Schweiz und Kroation mit 3:0 gewonnen und fixierte man so den Halbfinaleinzug gegen Deutschland, wo Tennis einmal mehr seine Tücken zeigte. Josef Riegler führte in seinem Einzel gegen Christoph Wilke im dritten Satz bereits mit 4:0 und 40:0, musste dem Gegner am Ende beim 6:2, 3:6 und 4:6 zum Sieg gratulieren. Langmann traf auf einen stark aufspielenden Anthony Dittmar (ITF 38), der mit einem 7:6 (4), 6:4 Sieg über Österreichs Nummer eins den Finaleinzug für Deutschland fixierte. Im Spiel um Platz drei gegen Italien ließen Langmann und Riegler mit zwei klaren Zweisatz-Erfolgen keine Zweifel aufkommen und sicherten sich somit die Bronzemedaille.
Mit Markus Wallner und Teamdebütant Roman Zechmeister war Österreich seit zehn Jahren wieder mit einem Quad-Team beim World Team Cup vertreten. In den Gruppenspielen gegen Deutschland (1:2) und die Türkei (0:3), die mit Ahmet Kaplan (ITF 12) und Ali Atama (ITF 16) gleich zwei Top-20 Athleten am Start hatten, musste das rot-weiß-rote Team Niederlagen einstecken. Im Spiel um Platz fünf traf man auf das schwedische Team, wo man erst im entscheidenden Doppel das Nachsehen hatte.
Nationalcoach Odo Kada und Ex-Paralympics-Teilnehmer Thomas Flax waren mit Österreichs Team vor Ort und sorgten für die wichtige Untersützung auf der Spieler:innenbank. Eine besondere Form der Unterstützung erfuhr das ÖTV-Team durch Honorarkonsul Bernd Loew von der österreichischen Botschaft in Riga, der die Spieler am Halbfinaltag auf der Anlage besuchte und die Daumen drückte.
„Herzliche Gratulation an unser Damenteam. Die Leistung im Halbfinale gegen die Türkei war sehr stark, die Schweiz unterm Strich aber der verdiente Sieger. Daher haben wir bei diesem Event sicher das Optimum herausgeholt. Thomas Flax hat als Coach auch einen grandiosen Job gemacht. Seine jahrelange Erfahrung als erfolgreicher Rollstuhtennisspieler ist bei so einem Event sehr wertvoll. Daher sind wir sehr stolz, ihn im Team dabei zu haben. Die Halbfinalniederlage bei den Herren schmerzt natürlich schon ein wenig, aber im Tennis kann immer alles passieren und ist es kein Wunschkonzert. Cool ist, dass wir mit Markus und Roman, der zum ersten Mal beim Team Cup dabei war, auch wieder ein Quad-Team am Start hatten. Beide sind topmotiviert und haben schon Vorfreude auf den nächsten Team Cup“, so Odo Kada resümierend.