Aller guten Dinge sind acht
Die Rollstuhltennis-Asse Nico Langmann, Josef Riegler, Martin Legner und Thomas Flax vertreten Österreich bei den Paralympics in Tokio, die ersten Spiele stehen am Freitag auf dem Programm.
Insgesamt sind 31 Nationen im Rollstuhltennis-Bewerb vertreten. Mit Weltranglisten-Platzierungen zwischen 27 und 53 befindet sich das österreichische Team im Kampf um die Medaillen eher in einer Außenseiterposition, aber Überraschungen sind natürlich immer möglich. Für den Doppelbewerb haben sich Nico Langmann mit Thomas Flax und Josef Riegler mit Martin Legner zusammengetan.
ÖTV-Präsident und Staatssekretär Magnus Brunner drückt die Daumen: „Ich wünsche allen 24 Athletinnen und Athleten aus Österreich viel Erfolg. Besonders freue ich mich auf die Auftritte unserer vier Rollstuhltennis-Spieler, die vom Österreichischen Tennisverband unterstützt werden. Gemeinsam hoffen wir auf erfolgreiche, spannende und verletzungsfreie Paralympics“, sagt Brunner.
Der Evergreen
Martin Legner ist der Haudegen unter den paralympischen Sportlern. Seit Rollstuhltennis 1992 in Barcelona ins Programm aufgenommen wurde, war der Tiroler stets mit von der Partie. In Tokio ist der 59-Jährige zum achten Mal am Start - das bedeutet Weltrekord.
"Da stellt es mir heute noch die Gänsehaut auf, wenn ich das Lied ,Barcelona' höre", sagt Legner im Kurier. "Das bleibt in Erinnerung. Die Leute im Stadion waren begeistert, da ging ein Raunen durch die Menge." Seit damals sind fast 30 Jahre vergangen, Legner hat sich ebenso weiterentwickelt wie es die Paralympics getan haben. Sie wurden zum Mega-Spektakel. "2016 in Rio besuchten mehr Zuschauer die Paralympics als die Olympischen Spiele." Auch, weil sich viele Brasilianer die Olympia-Tickets nicht leisten konnten.
Die Teilnahme an seinen achten Spielen sind für Legner keine Selbstverständlichkeit. "Mich haben die Paralympics bis Rio nie so richtig tangiert, ich habe nie wirklich darauf hingearbeitet. Erst als ich mir bei der Qualifikation für Rio und London schwertat, habe ich kapiert, was es heißt, dabei sein und für eine Nation starten zu dürfen."
Wie die Prognosen für Tokio stehen für die ehemalige Nr. 3 der Welt (2004), die in der Karriere 1.310 Einzel-Siege gefeiert hat? "Die Vorbereitungen auf die Reise waren wirklich sehr kompliziert, und das regte mich auf. Für einen Moment dachte ich sogar, wenn ich nicht mit muss, wäre mir das echt egal. Obwohl ich jahrelang darauf hingearbeitet habe", sagt Legner im Kurier. "Am Flughafen in Japan mussten wir fünf Stunden lang anstehen, und mein Bett hier ist viel zu klein - die Japaner sind halt keine Riesen. Ich bin gespannt, wie die Spiele noch werden."