Nadal bleibt der König von Paris
Dominic Thiem muss weiter auf die Erfüllung seines Lebenstraumes warten. Wie schon im Vorjahr, war Rafael Nadal im Endspiel der French Open in Paris nicht zu überwinden. Der 33-jährige Spanier gewann auf dem ausverkauften Court Philippe Chatrier nach 3:01 Stunden 6:3, 5:7, 6:1, 6:1 und ist seit Sonntag der erste Spieler der Tennisgeschichte, der bei ein und demselben Grand-Slam-Turnier zwölf Mal triumphiert hat.
Im 13. Aufeinandertreffen - Nadal hatte 8:4 geführt - lieferten einander die besten Sandplatzspieler der Welt zu Beginn einen beinharten Schlagabtausch auf brillantem Niveau. Nachdem der 25-jährige Österreicher den Satzgleichstand geschafft hatte, kam Nadal nach einer Toilettenpause wie verwandelt aus den Katakomben des Stadions. Fast schien es, als würde er Thiem die Majestätsbeleidigung gram nehmen. Wie aufgedreht ging der Mann aus Mallorca fortan zu Werke, hatte auf Top-Schläge stets die beste Antwort, antizipierte blendend, beging kaum Fehler.
"Das Erste, das ich sagen will, ist: Gratulation Dominic. Mir tut er etwas leid, weil er es auch verdient gehabt hätte. Er investiert sehr viel und er liebt diesen Sport. Ich wünsche ihm viel Glück in der Zukunft“, sagte Nadal nach seinem 18. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. "Es ist ein Traum. Ich habe niemals gedacht, dass ich 2019 hier spielen werde. Es ist unglaublich."
Der Österreicher verneigte sich vor der Legende. „Es ist natürlich sehr hart, weil ich habe die letzten beiden Wochen wirklich alles gegeben. Ich liebe dieses Turnier und die Zuschauer hier mit meinem ganzen Herzen", sagte Thiem im Interview auf dem Platz. "Ich bin natürlich traurig, dass ich verloren habe, aber Rafa, du hast das einfach großartig gemacht. Zwölf Mal hier zu gewinnen, ist surreal. Du bist ein wunderbarer Champion. Ich werde es aber wieder probieren.“
Thiem darf Paris selbstverständlich erhobenen Hauptes verlassen. Er ist nach seinen genialen Auftritten, vor allem jenen gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic im Semifinale, der erste Österreicher, der bei Grand-Slam-Turnieren zwei Mal das Endspiel erreichte. Damit hat er 2019 Sportgeschichte geschrieben. Unter den Daumendrückern in Roland Garros war neben ÖTV-Präsidentin Christina Toth übrigens auch Thomas Muster. Der Steirer hatte das Major vor 24 Jahren für sich entschieden. Damit ist er aus rotweißroter Sicht unerreicht.
Wie lange noch?