Inklusion mal anders!
Und daher stellte sich für Tinkhauser Werner die Frage, ob dieser Sport nicht auch für die Geher adaptiert werden kann!
Im Vorfeld sind viele essentielle Dinge für die Geher zu beachten gewesen:
- Werden sie sich in diesem Sport einfügen lassen!
- Werden sie das Angebot annehmen!
- Wie kann man die Tennisregeln für sie adaptieren!
- Wo findet sich eine Sportstätte die auch für Sie geeignet ist!
Tinkhauser Werner, auch ein Mitarbeiter der Salzburg Wohnbau, hat wegen seinem persönlichen Kontakt mit seinem Kollegen schon viel Inklusionsarbeit im Vorhinein erledigt. Daher war es mit einigem Aufwand und viel Überzeugungsarbeit möglich, 20 Kollegen für dieses Projekt zu gewinnen.
Bei den Tennisregeln war es nicht so einfach. Wie sollte man ihnen erklären, dass der Ball zweimal aufspringen kann. Um es so einfach wie möglich zu machen, wurde diese Regel so adaptiert, dass der Ball nur einmal aufspringen darf. Die restlichen Tennisregeln wurden absichtlich gleich belassen, um Ihnen das Gefühl zu geben, ein Teil dieses wunderschönen Sportes zu sein.
Schwieriger war es eine geeignete Sportstätte zu finden. Es wurden einige Sportstätten besichtigt und letztlich hat man sich für das Universitätsrollstuhlsportzentrum Rif entschieden. Dort können sich auch die Geher sehr gut selbstständig bewegen. Dort wurde schon im Laufe der letzten Jahre adaptierungsmaßnahmen für die Geher umgesetzt. So wie eigene Toilettenanlagen, begehbare Duschen und genügend Parkplätze. Hervorzuheben ist, dass neben den Liften auch Stiegen eingebaut wurden.
Nun war es an der Zeit, die 20 Teilnehmer für diesen Sport so vorzubereiten, dass sie auch Spaß daran haben. Überaschenderweise stellte sich heraus, dass die Hälfte der Teilnehmer ihre gewohnte Büroumgebung schon mal verlassen hat und den Tennissport in Ihrer Freizeit probiert haben. Da war im Vorhinein wenig Vorbereitung nötig. Weil die Änderung, dass der Ball nur einmal aufspringen darf, würden sie ja sicher in ein paar Stunden kapieren.
Schwerer war es mit den 10 Anfängern. Sie sollten ja langsam und behutsam an den Sport, an das Equipment und an die ungewohnte Bewegung herangeführt werden. Überzeugungsarbeit musste auch wegen der von Ihnen gefürchteten Verletzungsgefahr geleistet werden. Nachdem jedem aber gesagt wurde, dass ein Muskelkater nicht tödlich ist und auch nicht so schlimm ist wie sich an Papier zu schneiden, waren alle Bedenken ausgeräumt.
Der Spaß konnte also beginnen. Im Juli und August wurden jeden Mittwoch von 17.00 bis 19.00 Uhr die Trainingseinheiten durchgeführt. Sie hatten alle sehr viel Spaß und auch die Bewegungslegastheniker unter den Teilnehmern waren froh ihre gewohnte Büroumgebung mal zu verlassen. Manche waren positiv überrascht, dass es noch was anderes gibt als Kugelschreiber, Bleistift, Spitzer und schwere Ordner.
Zum Abschluss wurde noch ein Spaßdoppelturnier veranstaltet. Alle Teilnehmer haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr bemüht. Für ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl wurden noch dazu den Teilnehmern von der Salzburg Wohnbau ein T-Shirt zur Erinnerung zu Verfügung gestellt.
Alle haben sich gefreut, mal bei so einem Inklusionsprojekt teilzunehmen. Die einheitliche Meinung, dass das Projekt nächstes Jahr wieder durchgeführt werden soll, ist für die Organisatoren ein großes Lob. Auch andere Kollegen wollen nächstes Jahr dabei sein.