Der Tag der letzten Chance
Beim Davis-Cup-Finalturnier in Innsbruck, Turin und Madrid matchen sich derzeit 18 Mannschaften in sechs Dreier-Gruppen um acht Plätze im Viertelfinale. Es qualifizieren sich die sechs Gruppensieger sowie die besten zwei Zweitplatzierten. Rechenspiele sind ob der Quantität nicht zulässig.
Fest steht jedoch: Um die theoretische Aufstiegschance zu wahren, muss das Generali Austria Davis Cup Team nach dem 0:3 gegen Serbien am Sonntag ab 16 Uhr in der Innsbrucker Olympiahalle klar gegen Deutschland gewinnen. Das Omen meint es gar nicht gut mit dem ÖTV-Team, die Davis-Cup-Bilanz lautet 0:5. Aber: „Wir haben noch nie sechs Mal gegen jemanden verloren“, scherzte Kapitän Stefan Koubek, der nach der deutlichen Auftaktniederlage gegen die Serben eine durchwachsene Bilanz zog.
„Wir hatten unsere Chancen. Es war knapp und wir hätten eine oder sogar zwei Partien gewinnen können. Die erste Partie von Gerald Melzer gegen Lajovic war echt eng. Zwei unforced Errors im Tiebreak und zwei unfassbare Punkte vom Gegner. Im zweiten Satz hat Gerald super gespielt, im dritten hat er ein Break aufgeholt – er hat sensationell gespielt, alle Vorgaben erfüllt. Beim Match von Dennis Novak kann man nur den Hut vor Novak Djokovic ziehen. Seine Art von Tennis ist einfach abartig. Und im Doppel war einfach ein bisschen die Luft draußen, auch wenn wir wussten, dass der Punkt wichtig wäre. Es hat nicht sein sollen, leider gab es diesmal keine Cinderella-Story.“
Für das Kräftemessen mit Deutschland lässt Koubek offen, wer neben Fixstarter Novak einlaufen wird. „Mal sehen, wie gut Gerald nach der langen Dreisatz-Partie regeneriert. Die Chance für Jurij Rodionov ist natürlich da, er hat diese Woche super trainiert.“ Jedenfalls rechnet sich der Kapitän am Sonntag bessere Chancen aus. „Gegen Serbien ist Fakt, dass man vom Papier her schon mit 0:1 reingeht, wenn Djokovic spielt. Das ist gegen die Deutschen anders, da ist jeder Punkt möglich, wenn jeder die beste Leistung abruft.“
Dennis Novak (ATP-118) wird es im Nummer-1-Duell mit Jan-Lennard Struff (ATP-51) zu tun bekommen, eröffnen werden entweder Dominik Koepfer (ATP-54) oder Peter Gojowczyk (ATP-85). „Ich freue mich auf das Match gegen Struffi, auch wenn ich gegen ihn noch nie gewonnen habe – aber wir sind hier beim Davis Cup, da ist alles möglich“, sagte Novak, „ich kenne ihn sehr gut, er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour. Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen Djokovic.“
Stefan Koubek hat für den Niederösterreicher einen Rat parat: „Am Ende des Tages sind alle Profis. Da weiß man, dass man für ein paar Stunden die Freundschaft ablegen muss.“
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