Eine Sternstunde in Paris
Diesen Sonntag wird Jurij Rodionov nie vergessen. Erstes Grand-Slam-Match; zwei Sätze zurückgelegen; einen Matchall abgewehrt; erste Fünfsatz-Partie gedreht; siebenten Matchball verwandelt - nach 4:42 Stunden fiel der Niederösterreicher glückselig zu Boden. Der 21-jährige Qualifikant setzte sich zum Auftakt der French Open gegen den Franzosen Jeremy Chardy mit 3:6, 4:6, 7:6 (6), 6:4, 10:8 durch und trifft am MIttwoch in Runde zwei auf Norbert Gombos. Der ungesetzte Slowake bezwang Borna Coric (Kro/24) 6:4, 3:6, 6:3, 6:4.
„Ich glaube, das kann man nicht in Worte fassen. Ich habe die ganzen viereinhalb Stunden Gänsehaut pur gehabt und ich bin megaglücklich, den Sieg nach Hause gebracht zu haben“, sagte der ÖTV-Daviscupspieler im ORF-TV-Interview. Über den entscheidenden fünften Satz und seine sechs vergebenen Matchbälle meinte er: „Es ist unglaublich. Ich habe mich gefragt, ob ich nicht ganz bei Trost bin. Alles super bis zum Matchball und plötzlich weiß ich nicht mehr, wie ich Tennis spielen soll. Ich habe sogar eine Vorhandauflage ins Netz versemmelt. Aber Ende gut, alles gut. Zum Glück.“
Für Dennis Novak war Alexander Zverev in der ersten Runde eine Nummer zu groß. Der deutsche US-Open-Finalist setzte sich am Sonntagabend bei regnerischem Wetter gegen den Niederösterreicher mit 7:5, 6:2, 6:4 durch. Der 27-jährige Novak musste sich im Duell mit dem als Nummer sechs gesetzten Zverev nach 2:05 Stunden geschlagen geben.
Am Montag trifft US-Open-Sieger Dominic Thiem (zweites Match nach 11 Uhr) auf den Kroaten Marin Cilic, Barbara Haas auf die Taiwanesin Hsieh Su-wei.