Der Jungstar fordert den Olympiasieger
Mit einem fulminanten Match zwischen dem Spanier Carlos Alcaraz und dem Italiener Matteo Berrettini wurde der Viertelfinal-Tag bei den mit 2.089.338 Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle eröffnet. Nach 2:40 Stunden Hochgeschwindigkeits-Tennis und einem packenden Schlagabtausch hatte schließlich der erst 18-jährige Alcaraz mit 6:1, 6:7 (2), 7:6 (5) das bessere Ende für sich. Für den Schützling des ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan-Carlos Ferrero ist es das erste Semifinale auf der Tour bei einem 500er-Turnier. Im kroatischen Umag hatte Alcaraz heuer seinen ersten ATP-Turniersieg gefeiert, bei den diesjährigen US Open in New York gelang ihm in der dritten Runde gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas sein erster Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler, in Wien ließ er nun den zweiten gegen den Weltranglisten-Siebenten Berrettini folgen.
„Das war heute ein unfassbares Match. Ich bin super gestartet und hatte auch zu Beginn des zweiten Satzes Breakchancen. Aber dann hat er begonnen, besser zu servieren, und ich konnte als Rückschläger nicht viel tun. Es war ein sehr knappes Match und sicher eine meiner besten Leistungen, die ich bisher gezeigt habe – ähnlich wie gegen Tsitsipas in New York“, strahlte das Tennis-Juwel nach dem Match.
Alcaraz trifft am Samstag im Kampf um ein Finalticket auf den als Nummer zwei gesetzten Deutschen Alexander Zverev. Der Olympiasieger setzte sich in einem weiteren dramatischen Dreisatz-Fight gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime mit 6:4, 3:6, 6:3 durch. Die Entscheidung zugunsten Zverevs fiel in einem wahren Marathongame Mitte des dritten Satzes, in dem der Weltranglisten-Vierte seinen sechsten Breakball zum 4:2 verwerten konnte. Danach ließ Zverev bei eigenem Service nichts mehr anbrennen und spielte die Partie souverän nach Hause.
„Ich freue mich, dass ich im Halbfinale bin. Es war ein schwieriges Match, das ich mir selber ein bisschen schwer gemacht habe. Den Volley, den ich im zweiten Satz verschlagen habe und danach ein Break kassiert habe, würde jeder Zuschauer hier in der Stadthalle wohl ins Feld bringen. Da sieht man, dass auch Profis nur Menschen sind“, meinte Zverev nach der Partie. „Anfang des dritten Satzes habe ich mir ein bisschen in die Hose geschissen. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt weiter bin“, gestand Zverev.
In den anderen beiden Viertelfinalspielen setzten sich der US-Amerikaner Francis Tiafoe (6:4, 7:6 gegen den Argentinier Diego Schwartzman) und der 20-jährige Südtiroler Jannik Sinner (7:5, 6:1 gegen den Norweger Casper Ruud) durch.