"Das ist eine WM im Tennis"
Di Kunde, dass Ende November ein Teil des Daviscup-Finales in Innsbruck gespielt werden wird, sorgt in der österreichischen Tennisszene für Begeisterung. „Das ist eine WM im Tennis. Spiele nach Österreich zu holen, ist unglaublich“, sagt ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer. Daviscup-Kapitän Stefan Koubek hofft natürlich, das stärkste Team mit Dominic Thiem an der Spitze einsetzen zu können.
Thiems Manager Herwig Straka hatte das Antreten des Weltranglistenvierten ab 25.11. bereits avisiert. „Ich hoffe natürlich, dass Dominic dabei ist, das ist für unsere Mannschaft enorm wichtig“, sagt Koubek. „Wenn wir weiterkommen wollen, werden wir Dominic brauchen.“ Auch Jürgen Melzer geht vom Antreten des US Open-Siegers in Tirol aus.
Bei den Kandidaten für die zweite Einzel-Partie sei „die aktuelle Form überschaubar“, sagt Koubek. „Es liegt ein schwieriges Jahr hinter den Spielern, da ist es für mich nachvollziehbar, dass da bei dem einen oder anderen die Luft draußen ist.“ Die Situation für die Kandidaten Dennis Novak, Sebastian Ofner und Jurij Rodionov werde sich aber nach seiner Meinung in den kommenden Monaten normalisieren. „Wir haben nicht die Riesenauswahl, dementsprechend heißt es abwarten, wie die Form ein bis zwei Monate vorher ist.“
Melzer hätte das ursprünglich im vergangenen November angesetzte Finale als perfekten Abschluss seiner Karriere gesehen. Der 39-Jährige hat zwar für heuer als Doppelspieler noch die Grand-Slam-Turniere in Paris und Wimbledon sowie „vielleicht die Olympischen Spiele und die US Open“ eingeplant, im Daviscup sieht er sich aber nicht mehr in der Rolle des Aktiven.
„Wenn sich zwei verletzen und Stefan mich braucht, bin ich der Letzte, der nicht spielen wird“, sagt der ÖTV-Rekord-Daviscupper. „Wenn Oliver Marach und Philipp Oswald fit sind und alles normal läuft, dann sollen diese zwei spielen.“
Die Hoffnung ist groß, dass in der 7.000 Zuschauer fassenden Halle der Olympiaworld auch viele Fans zugelassen sein werden. Die Österreich-Gruppe C mit Serbien und Deutschland sollte auch zahlreiche Anhänger der Gegner mobilisieren. Melzer geht davon aus, dass auch diese Länder trotz des späten Termins und eine Woche nach den ATP-Finals in stärkster Besetzung antreten werden.
„Ich glaube, Novak Djokovic ist einer, der gerne für sein Land spielt, und heuer ist angesichts der Situation auf der Tour die Chance größer, dass die meisten Einser und Zweier der Länder spielen werden. Jeder lechzt danach, so ein cooles Event vor Zuschauern zu spielen.“