Eine gelungene Premiere
Und da saß er nun, erschöpft, erleichtert, erfolgreich. Roman Zechmeister streckte den Daumen nach oben als Sinnbild für den Einser auf der Urkunde - der 36-Jährige hatte bei den "Energie Burgenland Österreichischen Staatsmeisterschaften" in Oberpullendorf den Titel im Quad-Bewerb erobert. Bei seinem ersten Start bei diesen prestigeträchtigen Titelkämpfen gab Zechmeister lediglich zwei Games ab.
Im Unterschied zu den Rollstuhltennis-SpielerInnen der Allgemeinen Klasse sind die Quad-Athleten an den oberen Extremitäten beeinträchtigt. Manche müssen sich den Schläger an die Hand tapen. Zechmeister kann mit einem Golf-Handschuh auskommen.
Sportlich war der WTV-Spieler aus Niederösterreich immer schon. Vor dem Autounfall im Jahr 2007, als er durch die Windschutzscheibe auf ein Feld geschleudert wurde und die Halswirbel 6 und 7 brachen, hatte er bis 16 im Admira-Nachwuchs profimäßig Fußball gespielt. "Nach der Pubertät, muss ich mehr sagen ...?!", verdingte sich Zechmeister in Frankreich und den USA als Rugby-Recke.
"Jedem, der einen Schicksalsschlag erleidet, kann ich jede Art von Sport wärmstens empfehlen", sagt Zechmeister, der sich nach der Reha am Weißen Hof ein Jahr lang daheim zurückzog. "Der Sport bereichert mein Leben enorm."
Vor eineinhalb Jahren begann er mit Quad-Tennis - freilich hatte er in der Jugend Tennis-Erfahrung gesammelt. Zechmeister startete mit 25 Doppelstunden bei einem Trainer, ehe sich bereit fühlte für die ersten Wettkämpfe. "Der Staatsmeistertitel ist für mich Ansporn, die Sache jetzt professioneller anzugehen und an internationalen Turnieren teilzunehmen." Auch das Fernziel ist klar definiert: "Ich werde so hart arbeiten, dass ich mir irgendwann den Traum von den Paralympischen Spielen erfüllen kann."