Zwei Österreicher unter den letzten acht
Der Mittwoch beim NÖ Open powered by EVN begann, wie der Dienstag geendet hatte, mit dem Niederösterreicher Dennis Novak nämlich. Zunächst beendete der 28-jährige ohne weiteren Gameverlust seine gestern bei 2:2 im dritten Satz angebrochene Erstrundenpartie gegen den Weißrussen Ignatik und siegte letztlich mit 1:6, 6:4, 6:2. Nur wenige Stunden später ließ Novak den nächsten Sieg folgen und zog nach einem hochklassigen Match gegen Gerald Melzers Bezwinger Felipe Meligeni mit 7:5, 6:4 ins Viertelfinale ein. „Der Anfang gestern war holprig – weil er gut gespielt hat, aber schon auch, weil ich die fünf Wochen Turnierpause gespürt habe und durchaus ein bisserl nervös war. Heute war das komplett weg und ich habe mich wirklich wohl am Platz gefühlt. Auch, weil die Atmosphäre hier in Tulln wirklich großartig ist. Kompliment an die Veranstalter, eine wirklich gelungene Premiere!“
Bereits im Match davor legte ÖTV-Youngster Filip Misolic nach seinem sensationellen Erstrundensieg über den topgesetzten Marco Cecchinato eine weitere Talentprobe ab und sicherte sich mit dem 6:7, 6:3, 6:2 über Jonas Forejtek den Einzug unter die letzten acht des als ÖTV-Event ausgetragenen ATP-100-Turniers am TC Tulln.
Der Misolic-Gegner wurde im letzten Mittwoch-Einzel am Center Court zwischen dem zweiten Steirer im Feld, Sebastian Ofner, und Frankreichs Jungstar Hugo Gaston ermittelt. Und „Ofi“ erging es ähnlich wie etwa Top-20-Mann Christian Garin im vergangenen Juli beim ATP-250-Turnier von Gstaad, er musste sich dem sehenswerten Spielwitz und dem erstaunlichen Touch des 20-jährigen aus Toulouse beugen. Das doch deutliche Resultat aus Ofner-Sicht: 1:6, 4:6.
Am Donnerstag trifft nun eben Filip Misolic auf Hugo Gaston und Dennis Novak auf die Nummer 2 der Setzliste, Jiri Vesely.
Im Doppel konnte der Viertelfinal-Raster am Mittwoch plangemäß komplettiert werden. Vorerst leider ohne rot-weiß-rotes Duo – fünf der sechs ÖTV-Teams verloren ihr erstes Spiel. In der letzten Partie des Tages war es dann also an Jürgen Melzer (40, ATP-Doppel-Nr. 26) und Bruder Gerald (31), Österreich doch auch im Doppel-Bewerb von Tulln zu halten. Am neuerlich bestens besuchten Center-Court am TC Tulln bekamen es die beiden Linkshänder aus Deutsch-Wagram mit der deutsch-italienischen Paarung aus dem weltweit wirksamen Publikumsliebling Dustin Brown (ATP-Doppel Nr. 136) und Andrea Vavassori (ATP-Doppel Nr. 77) zu tun. Wieviel von mangelnder gemeinsamer Spielpraxis sich mit Routine ausgleichen lässt, zeigten der 17-fache Doppelturniersieger auf höchster Tennisebene Jürgen und dem vierfachen Challenger-Champ Gerald speziell im ersten, knapp mit 5:7 verlorenen Satz. Der zweite Satz ging dann mit 2:6 deutlicher an Brown, den Mann mit den spektakulären Schlägen in den wichtigen Momenten, und seinen Partner Vavassori, der dem gemeinsamen Spiel mit unaufgeregter Solidität ein stabiles Fundament legte.
Der Viertelfinal-Donnerstag wird im Single um 10.00 Uhr am Center-Court von jenem Mann eröffnet, der als einziger im Tulln-Feld parallel auch noch im Doppel aktiv ist, dem Schweizer Marc-Andrea Huesler. Dieser trifft auf den an vier gesetzten Polen Kamil Majchrzak. Danach folgen Novak gegen Vesely, Misolic gegen Gaston und Mats Moraing gegen die Nummer 3, Thiago Monteiro.